Erste Station der Reise, das Schaubergwerk „Röhrigschacht“ in Wettelrode

Der Röhrigschacht befindet sich inmitten der historischen Bergbaulandschaft des südöstlichen Harzvorlandes. Markantes Wahrzeichen ist eines der ältesten stählernen Schachtfördergerüste Europas. Eine 75minütige sehr interessante Bergwerksführung durch den Leiter des Schachtes, Herrn Erich Hartung begann mit der Seilfahrt in einer originalen Schachtförderanlage nach Untertage, 283 m in die Tiefe, oder „Teufe“ wie der Bergmann sagt.

Mit einer Grubenbahn ging es dann über 1000 m in ein Abbaufeld des 19. Jahrhunderts, wo anhand von Schauobjekten die Abbauentwicklung von den Anfängen bis zur Neuzeit vorgeführt und erläutert wurde. Erste schriftliche Erwähnungen des Kupferbergbaues in der Region sind bereits 800 Jahre alt.

Das Betreiben verschiedener bergmännischer Druckluftgeräte veranschaulicht die enorme Belastung, welcher der Bergmann ausgesetzt war. Die extrem niedrigen Abbaue von 40 bzw. 80 cm lassen die schwere körperliche Arbeit der Bergleute nachvollziehen. Den Abschluss der Führung bildet die Besichtigung eines Hauptgrubenlüfters.

Foto: VDIDas Dombauteam. Foto: VDIFoto: VDIFoto: VDIFoto: VDIIm Park. Foto: VDI

Besuch von Kindern in der Dombauhütte Naumburg


Unter dem Motto: „Der Meister braucht Gesellen“ trafen sich die Aachener und Naumburger „Dombaugesellen“ am Samstagvormittag in der Kinder-Dombauhütte. Es war nach der 2014er Reise der Naumburger „DomStifte“ nach Aachen ein Wiedersehen mit den Aachener Kindern. Gebaut wurde ein „Hotel für fleißige Bienen“. Mit Materialien, die in der Natur, im Domgarten gesammelt wurden, konnten sich alle zu kleinen Baumeistern und Architekten entwickeln und fertigten dafür ihr eigenes Insektenhotel. Anschließend gab es für alle Kinder und die Gäste aus Aachen eine Stärkung in der Taverne zum 11. Gebot.

Die Rückfahrt am Sonntag führte über Weimar, die Kulturstadt Europas Schlösser, Parks, Museen, Denkmale - die Liste des Sehenswerten ist in Weimar sehr lang. Die Aufnahme Weimars in die Welterbeliste, 1998, begründete die UNESCO mit der "großen kunsthistorischen Bedeutung öffentlicher und privater Gebäude und Parklandschaften aus der Blütezeit des klassischen Weimar" sowie mit der "herausragenden Rolle Weimars als Geisteszentrum". Mit 3 Objekten ist Weimar in der UNESCO-Welterbeliste "Bauhaus und seine Stätten in Weimar und Dessau" vertreten, während die Eintragung "Klassisches Weimar" 13 Objekte umfasst. Weimar stellt daher ein einzigartiges Zeugnis einer vergangenen, doch nachwirkenden Kulturepoche dar - der Weimarer Klassik.

Einer kombinierten Führung gelang es vortrefflich, viele markante Punkte zu berühren. Zuerst ging es in den Landschaftspark an der Ilm. Goethe beeinflusste die Gestaltung des Parks sehr stark. Heute finden sich Spuren klassischer und nachklassischer Zeit. Charakteristisch sind die zahlreichen Sichtachsen. Gestalterischer Höhepunkt ist das Römische Haus. Von dort führte der Weg zurück bis zum Goethe-Schiller-Denkmal, ein bronzenes Doppelstandbild der deutschen Dichter Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich von Schiller. Das 1857 eingeweihte Denkmal steht vor dem Deutschen Nationaltheater auf dem Theaterplatz in Weimar.

Dazwischen gibt es vom Strassencafé bis zur kleinen Kaffeerösterei zahlreiche Angebote zum verweilen. Die Kaffeepause im Stadtzentrum bot für jeden Geschmack das passende Ambiente. Bei der Hitze des Tages konnte jeder ohne Stress die Seele etwas baumeln lassen.


Dieter Gödicke
Leiter der VDI-Bezirksgruppe Naumburg

Ingpost 4/2015 - September 2015