Mehr Wahrnehmung des Ingenieurberufes in der Gesellschaft
Über 300 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung folgten am 19. Januar 2012 der Einladung zum gemeinsamen Neujahrsempfang der Ingenieurkammer Sachsen-Anhalt mit den Ingenieurverbänden, -vereinen und -vereinigungen Sachsen-Anhalt in das KONGRESS & KULTURWERK-fichte in Magdeburg. Die Veranstalter bündeln die Interessen von Ingenieurinnen und Ingenieuren, die Sachsen-Anhalt mit Mut, Kreativität und Einsatz auf ein gesundes wirtschaftliches Fundament stellen.
Unter dem Motto des Jahresauftaktes “Ingenieure in Sachsen-Anhalt – Ingenieure mit Kompetenz!“ hoben die Gastgeber den Erhalt der Berufsbezeichnung „Ingenieur“ als weltweit anerkanntes Markenzeichen in Ingenieurgesetz und Bauordnung des Landes hervor.
„Dies befördert zugleich das Werben um den so dringend benötigten Berufsnachwuchs“, unterstrich Kammerpräsident Jörg Herrmann. Vor allem die zunehmende Globalisierung sowie der freie Personen- und Dienstleistungsverkehr in der EU führen zu einer rasanten Entwicklung des Ingenieurberufes. Die wachsende Kooperation mit Universitäten, Hochschulen und wirtschaftsnahen Partnern, auch des Auslandes, eröffnet Chancen zur Fachkräftesicherung. Herrmann legte dar, „Gutes Wirtschaften bedeutet nachhaltiges Wirtschaften. Nachhaltigkeit beinhaltet neben der ökologischen, auch eine wirtschaftliche und eine soziale Komponente. Längst als antiquiert empfundene Leitbilder wie das des „ehrbaren Kaufmanns“ kommen langsam wieder in Mode“, betonte er und fordert mehr Ingenieurkompetenz zur Mitgestaltung der berufspolitischen Aufgaben im Jahr 2012: Beim Vergabegesetz, der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure sowie der Umsetzung europäischer Normen und Richtlinien.
In ihrem Grußwort sagte Wissenschafts- und Wirtschaftsministerin Prof. Birgitta Wolff: „Der Ingenieurberuf hat Tradition und Zukunft. Er besitzt in unserem Land historische Wurzeln und ist auch im vereinten Europa noch immer ein begehrtes Markenzeichen. Zudem ist das deutsche Ingenieurwesen ein wichtiger Faktor unseres wirtschaftlichen Erfolgs. Es steht für das Streben nach Innovationen als Rohstoff der Zukunft. Ingenieure sorgen dafür, dass wir Vieles kreativer und effizienter machen als die internationale Konkurrenz. Dies ist auch das Verdienst der Ingenieurkammer sowie der Ingenieurverbände, -vereine und -vereinigungen im Land, die eine wichtige Rolle bei der Qualitätssicherung des Ingenieurberufes übernehmen.“
Hans-Ullrich Kammeyer, Präsident der Ingenieurkammer Niedersachsen und Vizepräsident der Bundesingenieurkammer, stellte in seinem Festvortrag die Unerlässlichkeit eines Diskurses über ethische Fragen im Ingenieurwesen heraus, weil es nur wenige Berufe gibt, die das Leben der Menschen so maßgeblich beeinflussen wie die Ingenieurwissenschaften mit ihren vielfältigen Anwendungsgebieten. Es spricht für die Ingenieure in Sachsen-Anhalt dieses Thema in den Mittelpunkt des Neujahrsempfangs stellen, das ebendiese Verantwortung des Ingenieurs in Politik und Gesellschaft reflektiert.
Ein abwechslungsreiches Programm, eine begleitende Fachausstellung und musikalische Begleitung durch das Rossini-Quartett – Ehrenbotschafter Magdeburgs – schufen bei einem kleinen Imbiss und Getränken beste Voraussetzungen für einen interessanten Abend mit guten Gesprächen.
Unmittelbar vor dem Neujahrsempfang fand für Mitglieder und Gäste der Ingenieurkammer Sachsen-Anhalt ein Ingenieurforum statt.
Moderation: Dr. Rainer Berger, Geschäftsführer der Ingenieurkammer Sachsen-Anhalt
Europäische Normung - Eurocodes
RA Ralf Leinenbach, Justiziar der Ingenieurkammer Sachsen-Anhalt
Dipl.-Ing. Gerald Schablinski, Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr des Landes Sachsen-Anhalt
Dipl.-Ing. Ulrich Beyer, Vorstandsmitglied der Ingenieurkammer Sachsen-Anhalt, Vorsitzender des VPI LV Sachsen-Anhalt
Vortrag
Stand der HOAI
Dipl.-Ing. Karsten Zill, Mitglied des Vorstandes AHO, Mitglied des Vorstandes Bundesingenieurkammer
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