VDI-Abend in Brehna am 21. Juni 2012
In Zeiten wachsenden Wettbewerbsdruckes und scheinbar immer grenzenloser werdender technischer Möglichkeiten steigen auch die Anforderungen an leitende Ingenieure, Chemiker und Spitzenmanager von Unternehmen hinsichtlich Fachwissen, Management-Methoden, Rechtssicherheit, Vereinbarkeit von beruflicher Karriere und privaten familiären Wünschen ins scheinbar Übermenschliche.
Wie wird ein Spitzenmanager mit diesen Herausforderungen fertig, wie hält er sich im "Gleichgewicht" zwischen Erwartungsdruck und persönlicher Leistungsgrenze (Stichwort Burnout). Welche Rolle spielt die fachliche Qualifikation, welche Erwartungen gibt es an unsere Hochschulen bei der Ausbildung des Nachwuchses und an (Fort)-Bildungseinrichtungen?Diese und andere Fragen sollten in dem Gesprächsabend durch folgende zwei einführende Vorträge angestoßen und diskutiert werden:
1. Impulsvortag Prof. Dr. Georg Frank, Senior Manager und langjähriger Geschäftsführer Bayer Bitterfeld GmbH, jetzt Aufsichtsratsvorsitzender der Wirtschaftsinitiative für Mitteldeutschland
2. Impulsvortrag Dr. Michael Polk, Geschäftsführer PD ChemiePark Bitterfeld Wolfen GmbH
Als Teilnehmerkreis waren mit den zahlreich versendeten Einladungen Manager von Unternehmen, Geschäftsleitungen von Ingenieurbüros, selbständige Ingenieure und Sachverständige, sowie verantwortliche Mitarbeiter aus Unternehmen, Verwaltungen, von Hochschulen und Bildungseinrichtungen sowie alle Interessierten angesprochen.
Dabei standen auch folgende Fragen im Vordergrund:
1. Persönliche Herausforderungen:
- Welche ethischen Kriterien muss ein Verantwortungsträger/Manager kennen und beachten?
- Welche technischen Entwicklungen sind notwendig, um die Lebensqualität zu erhalten ohne dabei die Umwelt/Natur/das Klima zunehmend zu gefährden oder die Ressourcen sinnlos aufzubrauchen?
- Wie muss ein Manager in diesen Situationen Entscheidungen abwägen und schließlich treffen
2. Grenzen der Belastung – Gefahren wie Burnout
- Was ist los in unserer Arbeitswelt, Gesellschaft und im privaten Umfeld?
- Verausgaben sich die Menschen/Manager zu sehr?
- Gibt es keine ausgewogene Lebensgestaltung mehr?
Leider waren zu dem Gesprächsabend mit den beiden Referenten und deren interessanten Vorträgen nur wenige Teilnehmer(innen) erschienen. Diese stehen allerdings in verantwortlichen Positionen von Unternehmen.
Sowohl Prof. Frank als auch Dr. Polk ließen sich durch die überschaubare Teilnehmerschar nicht dazu verleiten, in Kurzvorträge zu verfallen. Der Abend war durch die persönlichen Erfahrungen beider Spitzenmanager eine Bereicherung für jeden Zuhörer.
Dennoch bleibt für die Organisatoren des VDI-Kreises „Wirtschaft und Technik“ die Frage, welche Themen sind für die angesprochene Zielgruppe wichtig und interessant. Wie erreichen wir mehr Teilnehmer und welche Inhalte sind von Interesse und Nutzen für die eigene berufliche und unternehmerische Entwicklung.
Dr. Bernd Schmidt und Jürgen Schmidt
Vorstandsmitglieder VDI Hallescher Bezirksverein
Ingpost, Ausgabe 3/2012, Juli 2012