Eine kleine Zeitreise

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhundert fand in den deutschen Staaten der Wandel von der Agrarwirtschaft zur Industriewirtschaft statt. Damit gewann die technische Entwicklung eine zunehmende Bedeutung. Notwendiger Weise entstand dabei der Wunsch nach einer einheitlichen Entwicklung der Lehre. Erste technische Schulen und Vereine wurden gegründet. 1821, vor nunmehr 200 Jahren, wurde der Verein „Zur Beförderung des Gewerbefleißes in Preußen“ gegründet.

 

Erster Vorsitzender wurde der Namensgeber für den späteren DIN, Christian Peter Wilhelm Beuth. Damals wurde zwischen A - Einheimischen und B - Auswärtigen unterschieden. Auch aus dem Gebiet des heutigen VDI Halleschen BV sind Mitglieder festzustellen. Aus Halle u. a. Wucherer (Fabrikant u Stadtrat) oder Lepsius  (Landrat) aus Naumburg. Diese Vereine entwickelten sich weiter, bis hin zum Verein Hütte (gegr. 1846). Aus diesem Verein Hütte heraus hat sich 1856 der VDI gegründet.

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Bei der Gründung des VDI in Alexisbad war Carl Andreas Bischof stark einbezogen. Er war 1812 in Bad Dürrenberg geboren und wie sein Vater in der Saline Bad Dürrenberg teilweise aktiv.

Der VDI Hallesche BV wurde als Thüringer BV 1861 am Rande der Zweiten allgemeinen Thüringischen Gewerbeausstellung in Weimar gegründet. Durch die Entwicklung der Wirtschaft ist es später zur Aufsplittung des Thüringer BV in den Thüringer und Halleschen BV gekommen. Damit feiern dieses Jahr beide Bezirksvereine ihren 160. Geburtstag.

Matschoss-webMit der ersten größeren Dokumentation der Entwicklung der Technik bzw. Dampfmaschinen befasste sich Matschoß. 1908 gab er das Buch „Entwicklung der Dampfmaschine 1908“ zur Technikgeschichte heraus und war viele Jahre in der Technikgeschichte und Organisation des VDI aktiv. Deswegen gibt der VDI jetzt aller 2 Jahre einen Preis zur Technikgeschichte, den Matschoßpreis, heraus.

Dieses Jahr wurde der Preis im Rahmen einer Videokonferenz vergeben. In Fachvorträgen wurde Matschoß zu Ehren seines 150. Geburtstag gewürdigt. Er starb 1942, wie auch Robert Bosch. Die Grabstätte von Matschoß in Stahnsdorf hat auch eine Geschichte. Der Waldfriedhof lag im früheren Grenzgebiet und konnte über 30 Jahre nicht besucht werden.

Den Waldfriedhof zu besuchen, ist auch zu empfehlen, da dort eine schöne Kirche im Nordischen Stil und die Grabstellen von Siemens, Krug u. a. vorhanden sind.


Gerhard Brüsehaber / Dr. Evelin Meerbote