b_220_147_16250871_0_0_images_stories_2014_Ausgabe_4-2014_vdi3_IMG_2534web.JPGTechnische, wirtschaftliche und kulturelle Aspekte

Am 28. August 2014 ging es im Forum Wirtschaft und Technik im Wasserzentrum Bitterfeld um die Entwicklung der dortigen Region nach der bergbaulichen Nutzung. Das Forum wurde durch den VDI Halleschen Bezirksverein, Kreis Wirtschaft und Technik sowie den VDI Landesverband Sachsen-Anhalt gestaltet und vom VDI Bezirksverein Leipzig sowie der Ingenieurkammer Sachsen-Anhalt unterstützt.

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Der Landschaftswandel, der die Region in den letzten Jahrzehnten geprägt hat, wurde zunächst in dem in Ausschnitten gezeigten Film Von der Goitsche zur Goitzsche (herausgegeben von der LMBV) veranschaulicht. Als ingenieurtechnische Leistungen seien hierbei ein in Horizontalbohrtechnik errichteter Zulaufgraben, Deichbauwerke und die Stabilisierung der sehr steilen Abbruchkante bei Pouch hervorgehoben. Aktuell in Planung ist der Bau einer Wellenbrecheranlage, welche die bei Ostwind entstehenden Kreuzwellen im Hafenbereich unterbindet.

b_220_147_16250871_0_0_images_stories_2014_Ausgabe_4-2014_vdi3_IMG_2527web.JPGIm ersten anschließenden Vortrag erläuterte der Geschäftsführer der Goitzsche Tourismus GmbH, Herr Ingo Jung, wie die Region nicht nur den Ortsansässigen eine gute Lebensqualität bieten sondern auch für überregional anreisende Gäste noch attraktiver werden soll. Hierzu fehle es trotz guter Vorarbeiten noch an Infrastruktur, insbesondere an Straßen und Wegen. In Planung seien unter anderem ein Hotel mit Tagungsräumen, eine Marina für 120-140 Boote, ein Wassersportleistungszentrum, eine E-Bike-Station für Radtouristen, mehr Badestrände und auf der Halbinsel Pouch der Bau von Ferienhäusern zur familienfreundlichen Erholung. Wertvolle Arbeit sei, so Jung, vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) geleistet worden, für den Dr. Heidrun Heidecke (Landesumweltministerin a.D.) anschließend über das Projekt Goitzsche-Wildnis sprach. Als der Nutzungsdruck noch gering und die Flächenpreise niedrig waren, kaufte der BUND von der LMBV 1.300 ha Fläche für 600.000 Euro – dies seien sehr gute Ausgangsbedingungen, um Wildnisschutz dauerhaft zu ermöglichen. Heute brüten dort mit See- und Fischadler bereits zwei Spezies, die Deutschlands Wappentier, den Adler, repräsentieren.

Natur und Tourismus in der Balance zu halten, dies zu finanzieren sowie den Akteuren vor Ort eine Identifikations-Plattform zu bieten – hierzu bestehen in der Goitzsche vielversprechende Voraussetzungen.

Dr. Matthias Richter