Zum Tag der Forschung an der Hochschule Anhalt konnten sich zahlreiche Gäste davon überzeugen, dass die Hochschule Anhalt nicht nur ihren Bildungs-, sondern auch ihren Forschungsauftrag sehr ernst nimmt. Am Campus Bernburg wurden am Mittwoch in einem offiziellen Festakt herausragende Forschungsleistungen, erfolgreiche Promotionen und innovative Gründungs- und Transferaktivitäten der Hochschule geehrt. Highlight der Veranstaltung war die Verleihung des hochschuleigenen Forschungspreises 2022, der erstmals an zwei Personen mit jeweils 5.000 Euro überreicht wurde.
Forschung verbindet Wissenschaft und Wirtschaft
„Mehr als 800 Mio. Euro an eingeworbenen Drittmitteln für die Forschung gingen in diesem Jahr an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW)“ sagte Hochschulpräsident Jörg Bagdahn und betonte damit, dass sich die Mittelverteilung an den HAW innerhalb von zehn Jahren im Vergleich zu den Universitäten vervierfacht habe.“ Der Hochschulpräsident hieß damit die zahlreich erschienenen Gäste herzlich willkommen.
Festredner Prof. Dr. Josef Settele vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung setzte mit seinem Gastvortrag fort. Als Co-Vorsitzender des Weltberichts zum ökologischen Zustand der Erde und als „Umweltweiser“ der Bundesregierung sprach er sehr eindrucksvoll über die Förderung von Biodiversität im nationalen und internationalen Kontext.
Prof. Dr. Sabine Tischew gab Einblicke in die Forschungsarbeit der Hochschule Anhalt und leitet die Ehrung der Preisträger ein: „Wir können an der Hochschule Anhalt auf ein sehr erfolgreiches Jahr in der Forschung, bei der Nachwuchsförderung in den Promotionszentren und bei der Gründung von Unternehmen zurückblicken. Heute wollen wir herausragende Leistungen in diesen drei Bereichen ehren.“
Prof. Dr. Annett Baasch und Prof. Dr. Fabian Herz erhielten den Forschungspreis
Sieben Professorinnen und Professoren aus sieben Fachbereichen wurden für den diesjährigen Forschungspreis nominiert. Zwei Nominierte traten besonders hervor: Prof. Dr. Annett Baasch aus dem Fachbereich Landwirtschaft, Ökotrophologie und Landschaftsentwicklung und Prof. Dr. Fabian Herz vom Fachbereich Angewandte Biowissenschaften und Prozesstechnik. Beide Forschende erhalten den Preis für ihr herausragendes, wissenschaftliches Engagement. Kriterien hierfür sind die Einwerbung von Drittmitteln, die Publikationsleistung, die Betreuung von Promotionsverfahren und die Verdienste zur Entwicklung der Forschungsinfrastruktur an der Hochschule. Die Preisträger teilen sich das Geld in Höhe von 10.000 Euro zu gleichen Teilen.
Über den Promotionspreis freuten sich Dr. Arne Goedecke und Dr. Matthias Müller
Beide Preisträger überzeugten durch die Anzahl ihrer Publikationen, ihrer Abschlussnote und die Empfehlungsschreiben ihrer Betreuer.
Dr. Arne Goedeke beschäftigte sich in seiner wissenschaftlichen Arbeit mit der Entwicklung eines Überwachungswerkzeuges für Brückenkranstrukturen. Der junge Wissenschaftler ist über das neue Tandem-Programm an der Hochschule Anhalt angestellt und kann sich damit ideal auf die Laufbahn einer Professur vorbereiten. Zeitgleich arbeitet er bei einem Partnerunternehmen und sammelt wertvolle Berufserfahrung.
Dr. Matthias Müller nahm seinen Preis, eigens hierfür aus Frankfurt angereist, für seine Dissertation „Heat Transfer in Single-Use Bioreactors and E.coli bioprocesses “ entgegen. Matthias Müller untersuchte das für die Biotechnologie wichtige Thema der Wärmeübertragung in Single-Use Bioreaktoren. Diese kunststoffbasierten Einweg-Bioreaktoren kommen bspw. in der Pharmaindustrie zum Einsatz, in der höchste Maßstäbe an die Produktreinheit und Sterilität gefordert werden.
IdentMe GmbH erhält Gründerpreis
Patricia Holm, Anne Findeisen und Richard Pabst wurden für ihr junges Unternehmen IdentMe GmbH mit dem Gründungspreis gewürdigt. Die drei Alumni der Hochschule Anhalt revolutionieren mit ihrem im Jahr 2020 gegründeten Start-up das Monitoring für Amphibienarten. Mithilfe der eDNA-Analyse gelingt es ihnen, über einen Wassertropfen spezifische Arten zu bestimmen. Aktuell können mit molekularbiologischen Tests verschiedene geschützte, invasive und krankheitserregende Arten aus Wasserproben nachgewiesen werden. Zielarten sind z. B. verschiedene Amphibien, Fische, Muscheln, Krebse, Libellen, Säugetiere oder auch Mikroorganismen. Mehr Informationen dazu: https://ident-me.com
Die Veranstaltung ist im YouTube-Kanal der Hochschule abrufbar.