Die Hochschule Anhalt setzt künftig ihr wirtschaftliches Know-how, Innovationskraft und Forschergeist verstärkt dafür ein, erfolgreiche Forschungsprojekte von der Anfangsidee bis zur Ausgründung zu fördern. Dafür wurden von der Investitionsbank Sachsen-Anhalt 1,65 Mio. Euro im Rahmen des Programms ego.-INKUBATOR zur Verfügung gestellt.


Ausgewählt wurden drei Projekte der Hochschule, sogenannte Inkubatoren, mit dem Ziel, zahlreiche erfolgreiche Gründungen von Studierenden oder Mitarbeitern in den vorgegeben Themenfeldern voranzutreiben. Langfristig soll damit auch die Region gestärkt werden.

Die Inkubatoren wurden von Professoren der Hochschule Anhalt konzipiert und vom Gründerzentrum FOUND IT! beraten. Die Förderung erfolgt aus Mitteln des Landes Sachsen-Anhalt und der Europäischen Union. Der Förderzeitraum beträgt drei Jahre.


Die Inkubatoren im Überblick

Hybrid AR‐VR Lab

Informationen lassen sich durch Bilder bzw. visuelle Darstellungen anschaulicher erklären und erzeugen beim Betrachter ein besseres Verständnis. Je höher der Wirklichkeitsgrad der Bilder ist, desto besser wird ihr Inhalt verstanden und desto einfacher kann sich der Betrachter eine Meinung bilden. Mithilfe neuer Technologien können auf mobilen Endgeräten wie Tablet‐PCs oder Smartphones virtuelle Elemente mit der Realität verknüpft werden, um Menschen neue Erlebnisse zu ermöglichen oder Sachverhalte zu erklären.

Ein Beispiel für diese Anwendung ist der Einsatz in Einrichtungshäusern. 3D‐Modelle von Produkten oder Räumen helfen Kunden, sich ein genaues Bild von der Raumwirkung (Form, Größe, Farbe) zu machen. Der dadurch kreierte Raum wird als erweiterte Realität bezeichnet. Das Prinzip der Anreicherung der Realität mit virtuellen Elementen sieht eine Vielzahl an Anwendungsmöglichkeiten vor, die durch den Inkubator gefördert werden. Der Inkubator ist am Standort Bernburg am Fachbereich Landwirtschaft, Ökotrophologie und Landschaftsentwicklung angesiedelt und wird von Prof. Einar Kretzler geleitet.

Bild.Wissen.Gestaltung

Der Inkubator Bild.Wissen.Gestaltung verknüpft die Bereiche Vermessungswesen, graphische Datenverarbeitung, Geoinformatik, Ingenieurdesign sowie Gestaltung, Baukonstruktion und Denkmalpflege und umfasst mehrere Fachbereiche der Hochschule Anhalt. Ziel ist es, Anwendungen, Geräte und Verfahren im Kontext der Datengewinnung und Bilderfassung zu realisieren. Die Anwendungsgebiete sind dabei vielfältig, sei es in der Weiterentwicklung des autonomen Fahrens, der Überwachung von Prozessen und Situationen (wie an Bauwerken, Gebäuden oder der Umwelt) sowie die hochgenaue, bildbasierte Ortungstechnologie bzw. Navigation (bei Wildtierzählungen).

Für die Arbeiten des Inkubators werden zwei neue Werkstätten in Dessau und Köthen aufgebaut, die mit verschiedenen Laboren (3D Labor, Avionik - und ein Storage und EDV Labor) ausgestattet sind. Die Leitung hat Prof. Lothar Koppers.

User Experience und Resilienz

Neue Produkte und Technologien sollen das Leben der Menschen erleichtern und bereichern. Ziel von nutzerfreundlicher Technik ist es, Anwendungen einfacher, intuitiv begreifbarer und effizienter zu gestalten (User Experience). Um eine Brücke zwischen Entwickler- und Anwenderwissen zu schließen, sollten Produkte und Dienstleistungen gemeinsam mit den künftigen Nutzern entwickelt und getestet werden. Der Inkubator stellt die Technik und Expertise zur Realisierung zur Verfügung. Die Gründer profitieren von der technischen Labor-Ausrüstung (z. B. stationäre und mobile Eyetracking-Systeme), den wissenschaftlichen Grundlagen der User Experience und von einer modernen Testumgebung. Anwendung findet der Inkubator in vielen Forschungsfeldern der Hochschule z. B. in den Bereichen Smart Home, Industrie 4.0 sowie weiteren Internetanwendungen (responsive Web-Applikationen, mobile Apps). Geleitet wird der Inkubator „User Experience und Resilienz“ von Prof. Volkmar Richter und Prof. Alexander Carôt vom Fachbereich Informatik und Sprachen und ist im Labor im Indigo Innovationspark am Standort Bernburg angesiedelt.
 


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Eileen Klötzer
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