Am 1. Juli 2016 überreichte der Wirtschafts- und Wissenschaftsminister Jörg Felgner einen Förderbescheid aus dem neuen Programm „ego.-Gründungstransfer“ an ein innovatives Gründerteam der Hochschule Anhalt. Das angehende Start-up „BitBooster“ unter der Leitung von Prof. Dr. Eduard Siemens will eine an der Hochschule entwickelte Technologie zum effizienten und verlässlichen Transport großer Datenmengen zur Marktreife bringen.
Die Förderung des Landes im Rahmen der Existenzgründeroffensive „ego.“ in Höhe von rund 225.000 Euro soll das Team bei der Weiterentwicklung ihrer Geschäftsideen bis hin zur Firmengründung unterstützen. Felgner betonte: „Es ist eine der wichtigsten Aufgaben unserer Wirtschafts- und Wissenschaftspolitik, unternehmerische Selbstständigkeit noch intensiver zu fördern. Ziel des neuen Programmes ist es, das Gründungspotenzial aus den Hochschulen zu erschließen und die Qualität der Start-up-Projekte weiter zu verbessern.“
Die Hochschule Anhalt hat ihre Gründungsaktivitäten in den letzten Jahren in hohem Maße ausgebaut. „Mit der erneuten Förderung des Landes können wir unsere erfolgreichen Aktivitäten zum Ausbau eines gründerfreundlichen Umfeldes und einer leistungsfähigen Gründerkultur fortsetzen“, betont Prof. Dr. Hans-Jürgen Kaftan, Vizepräsident der Hochschule Anhalt.
Das Gründungsprojekt „BitBooster“ basiert auf den Forschungsergebnissen aus drei Dissertationen, die am Future Internet Lab Anhalt unter der wissenschaftlichen und organisatorischen Leitung von Prof. Siemens in den vergangenen fünf Jahren an der Hochschule Anhalt durchgeführt wurden. Ziel ist es, eine Software-Lösung für die Zustellung von großen Datenbeständen in Cloud-Umgebungen zur Produktreife zu bringen. Dabei können hunderte von Gigabytes an Daten innerhalb von wenigen Minuten simultan an mehrere Punkte weltweit zugestellt werden. Das Einzigartige hierbei ist, dass der Sender die Daten zugleich simultan an bis zu 10 Datenempfänger senden kann, auch wenn diese über mehrere Kontinente verteilt sind. Typische Anwendungsfelder der Lösung sind Film- und Fernsehproduktionen. Weitere potentielle Anwendungsfelder sind Klimaforschung, Nuklearforschung sowie global verteilte Datacenter.
Das Projektteam besteht aus ehemaligen bzw. aktuellen Doktoranden und wissenschaftlichen Mitarbeitern, die aus Russland und der Ukraine stammen und an der Hochschule Anhalt am Standort Köthen ihr Masterstudium absolviert haben. Der designierter Leiter des geplanten Startups Dr. Dmitry Kachan hat mit Prof. Siemens das Future Internet Lab Anhalt aufgebaut, in Köthen seit 2011 geforscht und in Novosibirsk im Februar 2016 den Doktorgrad erlangt. Neben dem Ingenieurabschluss verfügt Dr. Kachan auch über einen betriebswirtschaftlichen Abschluss in Russland.
MEng. Irina Fedotova forscht seit vier Jahren in Köthen und ist kurz vor Abschluss ihrer Promotion ebenfalls in Novosbibirsk. Ihre Aufgaben sind die Software-Entwicklung und das Projektmanagement.
MEng. Sergii Maksymov hat im Januar 2016 einen Doppelabschluss „Communication and Embedded Systems“ in Köthen und Odessa (Ukraine) erlangt und hat den Weg der Gründung einer Promotion vorgezogen. Er ist der Hauptentwickler der zu realisierenden Software-Anwendung.
Hochschule Anhalt
Eileen Klötzer
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