Deutschland-Premiere: Das bundesweit erste Prüflabor für intelligente Messsysteme hat am 24. November 2015 in Merseburg seine Arbeit aufgenommen. Die Einrichtung untersucht, ob die auf dem Markt befindlichen intelligenten Messsysteme den technischen Vorgaben entsprechen. Im Mittelpunkt steht die Datensicherheit. Träger sind der enviaM-Netzbetreiber MITNETZ STROM und die Hochschule Merseburg.
Die Bundesregierung plant, ab 2017 intelligente Messsysteme stufenweise flächendeckend in Deutschland einzuführen. Das Prüflabor ist für alle bislang entwickelten Geräte und Softwaresysteme für intelligente Messsysteme ausgelegt. Ziel ist es, Schwachstellen zu erkennen und abzustellen. Ein weiteres Anliegen ist es zu ermitteln, welche intelligenten Messsysteme den technischen Normen am besten entsprechen. Anspruch ist es ferner heraus zu finden, welche Geräte und Softwaresysteme unterschiedlicher Hersteller problemlos miteinander kommunizieren. Die Ergebnisse des Prüflabors werden in der Branche anerkannt.
„Ostdeutschland spielt bei Forschungen zur Energiewende eine wichtige Rolle. Das bundesweit einzigartige Prüflabor für intelligente Messsysteme in Merseburg steht stellvertretend dafür. Es leistet einen wichtigen Beitrag für die Entwicklung zuverlässig funktionierender intelligenter Messsysteme“, betont Dr. Adolf Schweer, technischer Geschäftsführer der MITNETZ STROM.
Der Rektor der Hochschule Merseburg, Prof. Dr. Jörg Kirbs, sieht dies ähnlich. „Die Einrichtung ist ein Musterbeispiel für das sehr gute Zusammenwirken von Wirtschaft und Wissenschaft auf dem Gebiet der Energieforschung in Ostdeutschland. Die Energiewende verlangt neue Technologien wie intelligente Messsysteme. Diese können nur entstehen, wenn Unternehmen und Hochschulen bei der Entwicklung Hand in Hand arbeiten.“
Das Prüflabor für intelligente Messsysteme ist im Fachbereich Ingenieur- und Naturwissenschaften der Hochschule Merseburg angesiedelt. Unter der Leitung von Prof. Dr. Uwe Heuert sind hier vier Mitarbeiter tätig. Die enviaM-Gruppe und die Hochschule Merseburg arbeiten seit 2012 in Forschung und Lehre zusammen.
Beitrag in der Mitteldeutschen Zeitung am 24. November 2015
Ingpost 5/2015 - Dezember 2015