Die Heinz-Bethge-Stiftung zur Förderung der angewandten Elektronenmikroskopie ist die erste Stiftung, die sich der Förderung der Materialwissenschaften in Mitteldeutschland widmet. Anliegen der Stiftung ist die Organisation und Koordinierung wissenschaftlicher Veranstaltungen sowie die Förderung der Weiterbildung auf den Gebieten der Elektronenmikroskopie, Materialwissenschaften und Mikrostrukturdiagnostik. Sie unterstützt ferner die Qualifikation und Förderung junger Wissenschaftler auch aus der industriellen Praxis durch Stipendien und Preise. Nicht zuletzt soll auch der Wissens- und Ideentransfer aus der Forschung in die gewerbliche Wirtschaft befördert werden.

Überreichung der Stiftungsurkunde auf der Festveranstaltung am 8. Juli 2011 mit Prof. Wehrspohn, Frau Dr. M. Spindler (Tochter von Prof. Bethge), Prof. Katzer, Prof. Michler,  Herrn PleyeÜberreichung des Bethge-Nachwuchspreises während der Jahresvollversammlung in HalleBlick ins Innere eines neuen Höchstauflösungs-Elektronenmikroskops im Fraunhofer IWM Halle

Im Juli 2011 haben 14 Firmen der geräteherstellenden Industrie (Elektronenmikroskope, Raster-Kraftmikroskope, Ultramikrotomie, Präparationsgeräte u.ä.) sowie 14 Privatpersonen die Stiftung in Halle (Sachsen-Anhalt) ins Leben gerufen. Zu den Unterstützern gehören weitere Institutionen, vor allem die Stadt Halle (Saale), die Nationalakademie Leopoldina, die Martin-Luther-Universität Halle- Wittenberg und die Hochschule Merseburg. Namensgeber der Stiftung ist Prof. Dr. Dr. h.c. Heinz Bethge. Er war langjähriger Direktor des Institutes für Festkörperphysik und Elektronenmikroskopie der Akademie der Wissenschaften der DDR und Präsident der Leopoldina, der heutigen Deutschen Nationalakademie. Durch sein erfolgreiches Engagement hat er die Elektronenmikroskopie als eine wesentliche Säule der modernen Festkörperphysik und Materialwissenschaften in Halle etabliert. Die Nachhaltigkeit seines Wirkens zeichnet sich auch dadurch aus, dass das ehemalige Bethge-Institut als erstes Max-Planck-Institut der neuen Bundesländer weitergeführt wurde und aus dieser Einrichtung auch das Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik IWM Halle hervorging. Ein Anliegen von Prof. Bethge war stets eine enge Verzahnung von Grundlagenforschung mit praxisorientierten Problemen der Industrieforschung. In diesem Sinne möchte auch die Bethge-Stiftung zur Unterstützung der anwendungsrelevanten Forschung im Interesse der gewerblichen Industrie in Mitteldeutschland beitragen.

Durch Weiterbildungsveranstaltungen, Workshops und Vorträge wird das Anliegen der Stiftung verwirklicht, den Einsatz mikroskopischer und insbesondere elektronenmikroskopischer Methoden in Forschung und Industrie zu unterstützen. Obwohl elektronenmikroskopische Techniken vor allem in den größeren Industriebetrieben vertreten sind, können sie auch in den kleineren und mittelständischen Unternehmen zur Verbesserung von Produkten und Materialien beitragen. Neben diesem Ziel, Ansprechpartner der Industrie bei mikrodiagnostischen Problemen zu sein, wird ein zweites Ziel verfolgt, die Aus- und Weiterbildung junger Fachleute und Nachwuchswissenschaftler zu unterstützen sowie das Interesse von Schülern und Gymnasiasten an den MINT-Fächern zu wecken. Jährlich wird für ein herausragende Promotions- (ggf. auch Diplom- bzw. Masterarbeit) der „Bethge-Nachwuchspreis“ verliehen.

Mit Bekanntgabe der Anerkennungsurkunde am 30. Juni 2011 erlangte die Stiftung die Rechtsfähigkeit und damit den Status einer juristischen Person als Stiftung bürgerlichen Rechts. Sie ist im Stiftungsverzeichnis des Landes Sachsen-Anhalt unter der Registriernummer LSA-11741-241 eingetragen und ist als gemeinnützig anerkannt.

Vorstandsvorsitzender der Stiftung ist Prof. em. Dr. Goerg H. Michler, langjähriges Mitglied des VDI und unseres Bezirksvereins. Stellvertretender Vorsitzender ist der ehemalige Leiter des Fraunhofer IWM Halle, Prof. Dr. Dieter Katzer. Dem Kuratorium der Stiftung steht Prof. Dr. Ralf B. Wehrspohn vor, Direktor des Fraunhofer IWM Halle.


Heinz-Bethge-Stiftung zur Förderung der angewandten Elektronenmikroskopie
Prof. em. Dr. Goerg H. Michler (VDI)