Am 26./27.02.15 waren die Hochschule Merseburg und das Mitteldeutsche MINT-Forum Gastgeber für Lehrer/-innen, Organisatoren/-innen, Forscher/-innen und weitere, in der MINTNachwuchsförderung Tätige und Studierende. In Impulsvorträgen, Diskussionen, Workshops und Blitzlichtern zu Angeboten der Nachwuchsförderung konnten sich ca. 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Tagung über die verschiedensten Herangehensweisen und Angebote nicht nur informieren, sondern diese sogar selbst ausprobieren.
Eröffnet wurde die Tagung im Merseburger Ständehaus durch die Prorektorin für Studium und Lehre der Hochschule Merseburg und Projektleiterin Prof. Dr. Heike Mrech. Die Bürgermeisterin der Stadt Merseburg Dr. Barbara Kaaden und die Referatsleiterin für Arbeitsmarkt, Fachkräfte, Berufliche Bildung im Ministerium für Arbeit und Soziales als Fördermittelgeber Dr. Kristin Körner richteten Grußworte an die Teilnehmer/-innen. Beide reflektierten und würdigten den Einsatz der Hochschule und das regionale Zentrum auf dem Gebiet der MINT-Nachwuchsförderung.
Als Impulsreferent konnte Prof. Dr. Uwe Pfenning vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt gewonnen werden. Der am Institut für Technische Thermodynamik, Systemanalyse und Technikbewertung Stuttgart tätige Soziologe und Politikwissenschaftler griff in seinem Vortrag die Situation der MINT-Bildung im Allgemeinen auf, untersuchte Defizite und zeigte Chancen für eine nachhaltige MINT-Bildung in der Breite sowie in der speziellen Talentförderung auf. An den Beispielen des Umweltschutzes und der Energiewende machte er deutlich, welche didaktischen Schwerpunkte in der Ausbildung zu setzen sind, um dem Fachkräftemangel zukünftig besser begegnen zu können.
In einem zweiten Impulsvortrag setzte sich Prof. Dr. Renate Kosuch von der Fachhochschule Köln mit dem Themenkomplex „Gender und MINT“ auseinander. Die Sozialpsychologin vom Institut für Geschlechterstudien stellte Forschungsergebnisse vor und vermittelte, wie eine gendersensible und selbstwirksamkeitssteigernde Haltung entwickelt werden kann.
Das im November 2010 gestartete Projekt BEanING „Sei ein Ingenieur“ wurde von der Projektleiterin Prof. Dr. Heike Mrech hinsichtlich Konzept, Erfahrungen und Ergebnisse präsentiert. Entlang der Bildungskette wurden die verschiedenen Angebotsformate beleuchtet und die Ergebnisse der begleitenden Evaluierungsstudie vorgestellt.
Zur Podiumsdiskussion äußerten sich verschiedene Akteure aus der MINTNachwuchsförderung. Außer den Referenten der Impulsvorträge konnten weiterhin Prof. Dr. Martin Lindner als Leiter des Mitteldeutschen MINT-Forums und die Geschäftsführerin der Günter Papenburg AG, Angela Papenburg, begrüßt werden. In einer angeregten und aufgeschlossenen Atmosphäre erarbeitete der Moderator Oliver Stanislowski vom Offenen Kanal Merseburg-Querfurt gemeinsam mit den Diskutanten die zentralen Punkte für die weitere Arbeit: zukünftig sollte in der Nachwuchsförderung mehr Wert auf fächerübergreifenden und themenbezogenen Unterricht gelegt und außerschulische Lernorte im Lehrplan nicht nur empfohlen sondern verbindlich festgeschrieben werden. Dabei sind kontinuierliche Formate anzubieten und die Unternehmen der mittelständischen Wirtschaft mit einzubeziehen.
Das im November 2010 gestartete Projekt BEanING „Sei ein Ingenieur“ wurde von der Projektleiterin Prof. Dr. Heike Mrech hinsichtlich Konzept, Erfahrungen und Ergebnisse präsentiert. Entlang der Bildungskette wurden die verschiedenen Angebotsformate beleuchtet und die Ergebnisse der begleitenden Evaluierungsstudie vorgestellt.
Zur Podiumsdiskussion äußerten sich verschiedene Akteure aus der MINTNachwuchsförderung. Außer den Referenten der Impulsvorträge konnten weiterhin Prof. Dr. Martin Lindner als Leiter des Mitteldeutschen MINT-Forums und die Geschäftsführerin der Günter Papenburg AG, Angela Papenburg, begrüßt werden. In einer angeregten und aufgeschlossenen Atmosphäre erarbeitete der Moderator Oliver Stanislowski vom Offenen Kanal Merseburg-Querfurt gemeinsam mit den Diskutanten die zentralen Punkte für die weitere Arbeit: zukünftig sollte in der Nachwuchsförderung mehr Wert auf fächerübergreifenden und themenbezogenen Unterricht gelegt und außerschulische Lernorte im Lehrplan nicht nur empfohlen sondern verbindlich festgeschrieben werden. Dabei sind kontinuierliche Formate anzubieten und die Unternehmen der mittelständischen Wirtschaft mit einzubeziehen.
Als besonderes Highlight gab es einen öffentlichen Abendvortrag von Prof. Dr. Albrecht Beutelspacher vom Mathematikum Gießen. Er stellte sein Konzept zur Nachwuchsförderung über mathematische Experimente vor und bewies, dass auch am Abend die Tagungsteilnehmerinnen und Teilnehmer mit Spaß grundlegende geometrische Zusammenhänge nicht nur verfolgen, sondern selbst ausprobieren konnten.
Insbesondere für die weitgereisten Gäste wurde zum Abschluss des ersten Tages im Merseburger Planetarium das Programm „Kosmische Metamorphosen“ geboten. In einer interdisziplinären Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Manfred Reichstein von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU), Fachbereich Geologie/Planetologie und Prof. Frank Binder vom Fachbereich Informatik und Kommunikationssysteme der Hochschule Merseburg entstanden anhand von wissenschaftlich gesicherten Daten computergenerierte Szenarien zur Darstellung von komischen Phänomenen mit Schwerpunkt planetarer Oberflächen.
Zweiter Tagungstag
Der zweite Tagungstag war sehr praxisorientiert. In einem Vortrag über die Nachwuchsgewinnung bei den Stadtwerken Halle stellte der Geschäftsführer und Personalleiter René Walther fest, dass die Industrie nicht nur hohe Anforderungen an Auszubildende hinsichtlich der fachlichen Kompetenzen im MINT-Bereich hat, sondern verstärkt Wert auf soziale Kompetenzen gelegt wird. Aber nicht nur das - Mitarbeiter/-innen müssen zukünftig sowohl kundenorientiert als auch fachspezifisch kompetent agieren können. Nur so kann das Unternehmen den Veränderungen in der Arbeitswelt gerecht werden und seine Marktfähigkeit erhalten und ausbauen.
Im Block der erfolgreichen „Blitzlichter“ waren verschiedene Veranstalter in der MINT-Nachwuchsförderung aufgerufen, ihre Angebote vorzustellen. Ein Teil dieser Angebote wurde danach in Workshops vorgestellt. Neben weiteren regionalen Akteuren der Nachwuchsförderung konnte Prof. Dr. Elke Hartmann vom Salinetechnikum und die Verantwortlichen des ScienceCamps der MLU begrüßt werden. Aber auch die hauseigenen Initiativen der Hochschule Merseburg wie das Schülerlabor „Chemie zum Anfassen“ und die Arbeitsgemeinschaften zur „First Lego League“ konnten sich präsentieren. Neben den Schülerarbeitsgemeinschaften „Astrolinos Halle“ und „Weltraumdetektive Merseburg“ nutzen auch die Organisatoren von „Kinderschach in Deutschland“ die Gelegenheit, ihre Motivationsmöglichkeiten für Schüler/-innen zu präsentieren.
Die Workshops gaben den Tagungsteilnehmerinnen und Teilnehmern die Gelegenheit zu testen, wie sie möglicherweise auch das eigene Repertoire erweitern können. Neben dem Parcours zu Eiweißen und Aminosäuren im Schülerlabor „Chemie zum Anfassen“ und „Robotik“ in der Lego-Werkstatt bot das DLR School Lab der TU Dresden Versuche aus den Bereichen Energie und Mobilität an. Sehr gut besucht war der Workshop der „Experimente-Werkstatt Mathematik“ der MLU. Bei „Mathematik mit Kleiderbügeln“ konnte Prof. Dr. Karin Richter alltagstauglich, unterhaltsam und anschaulich einfache geometrische Figuren „in komplizierte Strukturen“ überführen. Das Dreieck als Kleiderbügel war offensichtlich, die Pyramide noch einigermaßen machbar. Aber für den Bau eines Dodekaeders - ein Zwölfeck - aus Kleiderbügeln wurden die helfenden Hände vieler Workshopteilnehmer/-innen benötigt.
Die Workshops gaben den Tagungsteilnehmerinnen und Teilnehmern die Gelegenheit zu testen, wie sie möglicherweise auch das eigene Repertoire erweitern können. Neben dem Parcours zu Eiweißen und Aminosäuren im Schülerlabor „Chemie zum Anfassen“ und „Robotik“ in der Lego-Werkstatt bot das DLR School Lab der TU Dresden Versuche aus den Bereichen Energie und Mobilität an. Sehr gut besucht war der Workshop der „Experimente-Werkstatt Mathematik“ der MLU. Bei „Mathematik mit Kleiderbügeln“ konnte Prof. Dr. Karin Richter alltagstauglich, unterhaltsam und anschaulich einfache geometrische Figuren „in komplizierte Strukturen“ überführen. Das Dreieck als Kleiderbügel war offensichtlich, die Pyramide noch einigermaßen machbar. Aber für den Bau eines Dodekaeders - ein Zwölfeck - aus Kleiderbügeln wurden die helfenden Hände vieler Workshopteilnehmer/-innen benötigt.
Die Tagungsteilnehmer/-innen honorierten in einem abschließenden Feedback die Vielfältigkeit der Themen und Angebote auf der Tagung. Die Verknüpfung von Theorie und Praxis war für sie ein Gewinn und sie nahmen zahlreiche Anregungen mit. Dass sich die Teilnehmer/-innen aktiv in die Tagung einbringen und neue Netzwerkpartner finden konnten, wurde besonders gelobt.
Mit der BEanING-Fachtagung für MINT-Nachwuchsförderung endet nun das Projekt BEanING. Eine Möglichkeit bei der EU und dem Land Sachsen-Anhalt, das Projekt erneut zu verlängern, gab es leider nicht. Jedoch ist geplant, ein ähnliches Projekt über andere Fördermittelwege anzuschließen.
Mit der BEanING-Fachtagung für MINT-Nachwuchsförderung endet nun das Projekt BEanING. Eine Möglichkeit bei der EU und dem Land Sachsen-Anhalt, das Projekt erneut zu verlängern, gab es leider nicht. Jedoch ist geplant, ein ähnliches Projekt über andere Fördermittelwege anzuschließen.
Die Präsentationen der Impulsvorträge stehen auf der Internet-Seite des BEanING-Projektes stehen zum Download bereit.
Hochschule Merseburg
Mechthild Meinicke