Er ist Sicherheitsingenieur, Diplomingenieur für Verfahrenstechnik und Sachverständiger für Anlagensicherheit. Sein Studium absolvierte er an der Technischen Hochschule Merseburg, wo er auch promovierte und habilitierte. Zwischendurch ergänzte er seine Qualifikation durch ein Teilstudium und mehrere Gastaufenthalte an der Moskauer Hochschule für Chemiemaschinenbau.

Beruflich war er in der chemischen Industrie sowie im Hoch- und Fachschulwesen tätig. Die Ingenieurschule, Ingenieurhochschule und Technische Hochschule Köthen beriefen ihn zunächst zum Dozenten für thermische Verfahrenstechnik und später zum Professor mit Lehrstuhl für Systemverfahrenstechnik. In dieser Position intensivierte er die Kooperation mit den Technischen Hochschulen Ungarns, zumal er die Landessprache in Wort und Schrift beherrscht.

 

 

Die höchste akademische Auszeichnung, die eine ungarische Universität vergeben kann, ist die Ehrendoktorwürde (doctor honoris causa). Mit diesem Titel ehrte die Budapester Universität für Technik und Wirtschaft (BME) Herrn Professor Johannes Kardos für seine seit 45 Jahren bestehende Zusammenarbeit mit ungarischen Technischen Universitäten, insbesondere mit der BME, und den Nordungarischen Chemiewerken.

In einer feierlichen Senatssitzung der Budapester Universität am 31. Mai 2014 würdigte man seine wissenschaftliche Lebensleistung unter besonderer Berücksichtigung  der internationalen Wirksamkeit, zu der u.a. gehören:

  • Umfangreiche Vortrags-, Lehr- und Forschungstätigkeit in Ungarn,
  • Austausch von Diplomanden und Doktoranden zwischen der ehem. TH Köthen und ungarischen Partnern,
  • Ca. 200 Publikationen des ehem. Lehrstuhls für Systemverfahrenstechnik der TH Köthen über Dynamik, Zuverlässigkeit und Sicherheit verfahrenstechnischer Anlagen,
  • Betreuung von 33 Doktoranden und 3 Habilitanden,
  • Gründung und federführende Leitung von 10 nationalen bzw. internationalen Konferenzen über Zuverlässigkeit und Sicherheit von Chemieanlagen,
  • Mitverfasser bzw. federführender Autor von 10 Fachbüchern, darunter ein Werk in ungarischer Sprache,
  • Ausbildung von Sicherheitsingenieuren an der Technischen Fachhochschule Berlin-Wedding,
  • Sachverständigentätigkeit im Immissionsschutz- und Störfallrecht,
  • Federführende Mitbegründung und wissenschaftlich Leitung der Internationalen Sommer-Universität der Umweltwissenschaften mit Schwerpunkt auf erneuerbare Energien (ISU Env. Sc.), die seit 2009 jährlich durchgeführt wurde, so z.B. in Dessau, Halle (Saale) und Budapest,
  • Aufbau und Betreuung eines berufsbegleitenden Fernstudiums als Fortführung der ISU mit dem Ziel, die Zusatzqualifikation der Teilnehmer als „Europäischer Energiemanager“ zu erwerben.
  • Beratung und Interviews 2013 über Energieeffizienz in dem russischen Journal „eco-monitoring“ sowie Erfahrungsaustausch mit der TU Irkutsk.

Professor Kardos erwiderte die Auszeichnung mit einer festlichen Dankesrede Der Laudatio des Dekans der Fakultät für Chemie- und Bio-Ingenieurwesen der BME kann man noch hinzufügen, dass sich Herr Professor Kardos heute im „Un“-Ruhestand in Aken befindet und sich neben seinen Akademie-Verpflichtungen noch mit Vorliebe der Regionalgeschichte widmet. So z.B. gehören zu seinen bisherigen Buchpublikationen und TV-Sendungen:

  • Pegellatte Aken: Hochwasserrisiko und Hochwasserschutz 2002, in: Dreizehn Tage im August von Matthias Schmidt, S. 127-159, (mit 80 Fortsetzungen über Hoch- und Grundwasser, veröffentlicht im Akener Nachrichtenblatt),
  • Bildband: Flug übers Elbetal, Luftbilder von der Mulde entlang der Elbe bis zur Saale, zusammen mit Matthias Schmidt,
  • Bildband: 250 Jahre Kühren (1755-2005),
  • Bildband: 250 Jahre Susigke (1756-2006),
  • Bildband: 70 Jahre IG-Siedlung in Aken (1936-2006),
  • Industriegeschichte Aken-Ost – Magnesitwerk Aken im Wandel der Zeiten, Vorgänger und Nachfolger (1934-2006), zusammen mit K.-D. Bielstein, F. Matthei, und M. Möhring,
  • TV-Sendung: Weihnachtskonzert  Akener Chöre, Offener Kanal Dessau,
  • TV-Sendung: Musizieren und Singen zur Adventszeit, Offener Kanal Dessau,
  • TV-Sendung: Denkmale in Aken – Türme und Kirchen – die sakralen Schätze im Spiegel der Stadtgeschichte, zusammen mit K.-D. Bielstein und F. Dickmann, Offener Kanal Dessau,
  • TV-Sendung: Dr. phil. Elard Romershausen, „Berühmte Männer der Heimat“, zusammen mit F. Dickmann, Offener Kanal Dessau,
  • TV- Sendung: 850 Jahre Aken, zusammen mit K.-D. Bielstein., B. Bischoff und F. Dickmann, Offener Kanal Dessau,
  • Neuerscheinung: Hochwasserfluten der Elbe, Mulde und Saale zur Taube-Landgraben-Niederung, Chronik und Sachbuch, Heimatverlag Gottschalk, Aken, 2014, zusammen mit weiteren Autoren.

Für sein weiteres Schaffen in unserer Akademie, mit der BME und für die Regionalgeschichte wünschen wir Herrn Prof. Dr.Dr.h.c. Johannes Kardos alles erdenklich Gute.

Prof. Dr. rer. nat. habil. Detlef Deininger
Präsident des AfEU e.V.