Mit gezielten frühkindlichen Bildungsangeboten dem Fachkräftemangel entgegenwirken

Den Fachkräftemangel zu stoppen, ist eine schwierige Herausforderung, der sich Unternehmen jetzt und in Zukunft stellen müssen. Das ist mittlerweile allseits bekannt. Doch die Frage nach dem „Wie?“ oftmals noch ungeklärt. Fest steht, es braucht kreative und gut ausgebildete Köpfe, um den Erfolg eines Unternehmens und einer Region langfristig zu garantieren.

René Walther, Arbeitsdirektor und Geschäftsführer der Stadtwerke Halle GmbH und Mitbegründer der Initiative „Jobperspektive mit Energie“, plädiert dafür, schon im frühkindlichen Alter mit gezielten Bildungsangeboten anzufangen, die Kinder für Wissenschaft und Technik kontinuierlich zu sensibilisieren und zu begeistern. „Was viele nicht wissen: Interessen und Neigungen entwickeln sich zum Großteil nur bis zum 11. Lebensjahr. Deshalb sollte man schon bei der Wissensvermittlung im Kindergarten auf spielerische Weise darauf hinarbeiten. Und zum Beispiel mit Experimentierkoffern die natürliche Neugier im Kind wecken“, schlägt er vor. Wichtig sei dabei vor allem, so der Arbeitsdirektor, dass die Kinder selber werkeln, tüfteln, basteln und ausprobieren, praxisorientiertes Lernen also im Vordergrund steht.

Dass großer Handlungsbedarf in Sachen Werbung für technische Berufe besteht, belegen auch die stagnierenden Bewerberzahlen für technische Ausbildungsberufe. Auch die Stadtwerke Halle seien davon betroffen, erläutert René Walther. Neben 101 Bewerbungen für eine Ausbildung zum/zur Bürokaufmann/frau gingen beispielsweise 2013 nur 14 Bewerbungen zum/zur Elektroniker/in für Betriebstechnik ein. Für die Ausbildungsstelle als Anlagenmechaniker/in für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik gab es sogar nur vier Bewerbungen. Deshalb verstärken die Stadtwerke Halle ihre Aktivitäten in diesem Bereich - traditionell mit Aktionen im Rahmen der Schulkontaktpflege, aber auch über die Initiative „Jobperspektive mit Energie“.

Die „Jobperspektive mit Energie“, die mit verschiedenen Projekten Kinder und Jugendliche frühzeitig für MINT-Berufe begeistern möchte, um so dem Fachkräftemangel in der hiesigen Energie- sowie Ver- und Entsorgungswirtschaft zu begegnen, setzt genau hier an. Die enge Kooperation mit dem Salinetechnikum des Technischen Halloren- und Salinemuseums gehört dabei für die Initiatoren dazu. „Das Salinetechnikum hat sich unter anderen mit der Saline-Sommerakademie – neben dem historischen Technikzentrum der Stadtwerke – einen ausgezeichneten Ruf als außerschulischer Lernort in Sachen MINT gemacht. Die Unterstützung ist für uns demzufolge ein Muss. Auch in Zukunft. Gerade im Hinblick auf die Fachkräftesicherung“, betont der Stadtwerke-Geschäftsführer.