Hugo-Junkers Preis 2013 geht zweimal an die Hochschule Merseburg
Preis für Forschung und Innovation aus Sachsen-Anhalt 2013
In dieser Woche hat der Minister für Wissenschaft und Wirtschaft, Hartmut Möllring, den Hugo-Junkers-Preis für Forschung und Innovation aus Sachsen-Anhalt 2013 unter anderem an zwei Mitglieder der Hochschule Merseburg vergeben.In der Kategorie „Innovativste Projekte der angewandten Forschung“ belegte Prof. Dr. Uwe Heuert den 2. Platz, welcher mit einem Preisgeld von 7.000 Euro dotiert ist. In dieser Kategorie waren innovative Projekte der anwendungsorientierten Forschung gefragt, die regionalwirtschaftliche Effekte im Land initiieren. Prof. Dr. Uwe Heuert, berufen für das Gebiet „Rechnernetze und virtuelle Instrumentierung“, ist bereits Gewinner des diesjährigen Forschungspreises der Hochschule Merseburg und wurde nun erneut für die Arbeit an dem Projekt „Virtuelle Smart Meter Infrastruktur (vSMIS) auf der Basis der Technischen Richtlinie BSI TR-03109 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik“ ausgezeichnet. Mit dieser Arbeit werden Tests von Softwarelösungen, Geräten und Prozessen der Energiewirtschaft im Kontext der Energiewende ermöglicht und in Kooperation mit der envia Mitteldeutsche Energie AG durchgeführt. Hintergrund: Die insbesondere in den neuen Bundesländern sehr verbreiteten Erneuerbaren Energien mit stark schwankenden Erzeugungen stellen die Netzbetreiber vor enorme Herausforderungen bei der Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit. Eine Möglichkeit, die Netzstabilität hoch und den Netzausbau in Grenzen zu halten, stellt der flächendeckende Einsatz von Smart Metering in Verbindung mit der zentralen Steuerung dezentraler Einspeiser und Verbraucher dar. Die virtuelle Smart Meter Infrastruktur vSMIS, die vom Merseburger Team entwickelt wurde, bildet alle Rollen im Zählerwesen der Zukunft vollständig ab und unterstützt die Definition der neuen Prozesse im Energieunternehmen, Tests von Software und Hardwarekomponenten sowie Schulungen der Mitarbeiter und Dienstleister. Damit wird ein wesentlicher Beitrag zum Erfolg der Energiewende geleistet, der der Fachwelt im kommenden Jahr auch auf der E-World in Essen und der CeBIT in Hannover präsentiert wird.
Darüber hinaus erhielt Prof. Dr. Bernhard Bundschuh den Sonderpreis der Industrie- und Handelskammern Magdeburg und Halle-Dessau in der Kategorie „Innovativste Produktentwicklung“, welcher mit 2.000 Euro dotiert ist. Bewerben konnten sich für diesen Preis Unternehmen und Wissenschaftler, die neue, kreative Produkte auf den Markt gebracht haben. Professor Dr. Bernhard Bundschuh, berufen für das Gebiet „Signale und Systeme“, wurde für die „Entwicklung eines innovativen Gerätes zur Demontagedetektion an Solarzellen / Entwicklung innovativer Modelle zur Realisierung einer sicheren Detektion von Demontageversuchen an Solaranlagen“ ausgezeichnet. Hinter diesem Projektnamen verbirgt sich eine Lösung zum Diebstahlschutz von Solaranlagen. Die bisher am Markt verfügbaren Lösungen lassen sich im Wesentlichen in passive Systeme (spezielle Befestigungssysteme oder Spezialschrauben) und aktive Systeme (Alarmanlagen, Bewegungsmelder etc.) unterteilen. Das hier entwickelte Modell verfolgt nun einen anderen Ansatz, nämlich eine möglichst automatische Anpassung an jede Anlage durch „Lernen“ der Eigenschaften des zu überwachenden Systems. Nach der Erarbeitung der theoretischen Grundlagen und der Entwicklung eines Modells und dessen Betrieb in der Simulation, konnte schließlich in Zusammenarbeit mit der Firma VTQ Videotronik GmbH ein Prototyp umgesetzt werden, der aktuell zu einem marktreifen Produkt weiterentwickelt wird. Professor Bundschuh erhielt für dieses Projekt bereits den Forschungspreis 2012 der Hochschule Merseburg.
Für den Hugo-Junkers-Preis für Forschung und Innovation aus Sachsen-Anhalt 2013 wurden 58 Bewerbungen aus allen Teilen Sachsen-Anhalts eingereicht. In einem mehrstufigen Juryverfahren nominierten die Juroren 16 Finalisten für die finale Jurysitzung am 17. November 2013. Sowohl das große Interesse als auch die Innovationshöhe der einzelnen Bewerbungen spiegeln die Stärke und das Potenzial des Forschungs- und Innovationsstandorts Sachsen-Anhalt wider.
Quelle: Hochschule Merseburg