Foto: Volker Torgau Sparte Technik diesmal mit 9 Beiträgen 

Der Wettbewerb Jugend  forscht und Schüler experimentieren steht 2013 unter dem Thema „Deine Idee lässt dich nicht mehr los“. Er startete im südlichen Sachsen-Anhalt mit dem Regionalwettbewerb Halle am 13. Februar im Europäischen Bildungswerk für Beruf und Gesellschaft gGmbH in der Julius-Ebeling-Straße. Von insgesamt 49 Beiträgen waren diesmal im Fachgebiet Technik 9 eingereichte Arbeiten zu bewerten, wovon 3 unter die Rubrik "Jugend forscht" und  2 unter "Schüler experimentieren" fielen.

Das Jurorenduo Volker Torgau und Bernd Schmidt vom VDI Hallescher BV hatte sich mit Spannung auf die Kurzvorträge und Diskussionen am Stand eingelassen. Dabei gab es überraschend begeisterte Präsentationen und gut abgestimmte Vorträge bei einzelnen Teams, so dass nicht allein die Beschreibung des Projektes, sondern der Gesamteindruck die Bewertung maßgeblich beeinflusst haben. Insgesamt hinterließen alle Teilnehmer einen selbstbewussten und pfiffigen Eindruck. Jeder Teilnehmer der Sparte erhielt mindestens einen Preis bzw. eine Anerkennung.

 

Die Ergebnisse der Preisverteilung bei „Jugend forscht“ sind:

Regionalsieg für das beste interdisziplinäre Projekt
Ein klarer Blick auf die Welt - Modellansatz zur Verbesserung künstlicher Linsen.

Emilia Bestehorn (12. Klasse), Landesschule Pforta

Der graue Star ist die häufigste Ursache für Erblindung. Dabei trübt sich die Augenlinse. Damit erkrankte Menschen wieder klar sehen können, ist es nötig, die Linse mit einer künstlichen Linse auszutauschen. Künstliche Linsen können allerdings nicht akkom-modieren. Diese Arbeit untersucht einen Ansatz mit Akkommodationsfähigkeit. Dafür wurde ein optisches System aufgebaut, welches die Verhältnisse im Auge künstlich nachempfindet und womit praktische Erprobungen möglich sind. Mit diesem System kann eine Nachbildung der Akkommodation der natürlichen Augenlinse statt durch eine Veränderung der Brechkraft durch eine Bewegung der Linse erreicht werden.

Die Arbeit beinhaltete den Aufbau und die Durchführung umfangreicher optischer Experimente am Fraunhoferinstitut für Optik und Feinmechanik Jena und ist ein erster Ansatz in Richtung beweglicher künstlicher Linsen im menschlichen Auge. Zusätzlich bekam die Arbeit einen Sonderpreis des Rotary-Club Halle.

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1. Platz: Solartechnik hat Zukunft – Ideen zu besserer Qualität

Jakob Kehlen (11. Klasse), Lukas Hackel(10. Klasse), Robin Neumann (10. Klasse), Gymnasium "Christian Wolff" Halle

Solartechnik ist ein großes Thema der Schule. Im Rahmen einer Projektwoche gab es die Möglichkeit, Einblicke in die Pilotlinie des Fraunhofer CSP Halle zur Fertigung von Siliziumwafern zu erhalten. Zur Herstellung von Solarzellen für die Umwandlung von Sonnenenergie in elektrische Energie werden dünne Siliziumscheiben benötigt. Bei der Waferherstellung durch Zersägen von Siliziumblöcken mittels Trennläppverfahren, wird eine spezielle Suspension benutzt, welche aber durch ihr Absetzverhalten den Sägeprozess oft nachteilig beeinflusst. Die Arbeit beinhaltete die Untersuchung dieses Absetzverhaltens und der Möglichkeiten zur Homogenisierung der Suspension sowie das Aufzeigen von Lösungsansätzen.

Es handelt sich um ein verfahrenstechnisches Untersuchungsprogramm, bei dem die Temperaturabhängigkeit des Absetzverhaltens und verschiedene Methoden der Homogenisierung untersucht wurden. Während des Vortrages mit neuen Schlussfolgerungen kam die ganze Dimension der anspruchsvollen Teamarbeit zum Vorschein.

2. Platz: Die aufstellungsunempfindliche Waage

Fabiane Lehmann (10. Klasse), Paul-Gerhardt-Gymnasium Gräfenhainichen

Alle herkömmlichen Waagen sind abhängig von dem Ortsfaktor g, deshalb müssen diese Waagen immer richtig zum Erdmittelpunkt ausgerichtet sein. Sobald eine kleine Abweichung vorhanden ist, misst eine solche Waage ungenau. Das Projekt beschäftigt sich mit einer Alternative der Massebestimmung, unabhängig vom Ortsfaktor auf der Basis von Schwingungen.

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In der Stufe "Schüler experimentieren"  kam die Jury zu folgender Entscheidung:
1. Platz: Die Bogelbahn

Alexander Kies (5. Klasse), KGS W. v. Humboldt Halle, Gregor Schumann (5. Klasse),Christian Wolff Gymnasium Halle

Die zusammenklappbare Bogelbahn ist eine Mischung aus Bowling- und Kegelbahn. Sie kann platzsparend aufbewahrt werden. Beim Spielen wird sie auseinandergeklappt und ist 4m lang und 0,7m breit. Kinder können sie selber nachbauen und später damit spielen. Mit einem Faden werden die Kegel automatisch wieder aufgerichtet. Die Spielregeln können dann selber gefunden werden.

Das Projekt hört sich spielerisch an - ist es auch, enthält jedoch eine Menge pfiffiger Ideen für  knifflige Problemchen beim selbst bauen, nicht ganz ohne Anleitung eines betreuenden Vaters. Es war das überzeugende Projekt bei Schüler experimentieren und wurde als einziges voll funktionsfähig vorgeführt. Die Schüler entwickeln das Spielgerät ständig weiter, um ein uneingeschränktes Spielerlebnis zu haben.

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2. Platz: Regenerative Energien – Anwendungen in Lego

Daniel Knackmuß, Paul Weis, Paul Schutzbach (alle 7. Klasse), Schüler-Institut SITI e.V., Havelberg

Im Havelberger Roboterbaulabor wird viel mit Lego-Mindstorms gearbeitet, u.a. mit einem Baukasten zur Nutzung regenerativer Energien. Es wurden viele Anwendungen aus der Praxis gesammelt und neue Ideen entwickelt. Einige davon stellte das Team anhand von Lego-Mindstorms-Modellen vor: z.B. ein Hybrid-Auto, eine Windkraftanlage oder eine Kinderwagen-Beleuchtung.


3. Platz: Die schlauen Schilder

Paula Berger (5. Klasse), Jan Liebezeit (7. Klasse), Private Allgemeinbildende Schulen Großkorbetha

Da immer öfter Fahrradfahrer in Kreuzungsbereichen übersehen werden, wurde eine Möglichkeit vorgeschlagen, um sie zu schützen. Das Team gestaltete ein Modell  einer alltäglichen Verkehrssituation mit einem Magnetstreifen, der mit dem entsprechenden Verkehrszeichen im Kreuzungsbereich gekoppelt wird. Fährt nun ein Fahrradfahrer über den Magnetstreifen, wird ein Lichtsignal am Verkehrszeichen ausgelöst. Ziel soll sein, ein System darzustellen, dass die Unfallzahlen von Fahrradfahrern senken hilft und sowohl bei Tag und Nacht gut sichtbar ist.

Aktualität besitzt die Idee durchaus auch zum Stoppen von „Geisterfahrern“ auf Autobahnen. Zusätzlich bekam diese Arbeit einen Sonderpreis des Rotary-Club Halle.

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Weitere Beiträge bei Schüler experimentieren waren:

Vogelhäuschen ganz modern
Jette Sywall Maxima, Kummer(beide 4. Klasse), Freie Grundschule Spergau

Strom aus Obst und Gemüse
Tim Bergmann, Nadine Grosch (beide 8. Klasse), Private Allgemeinbildende Schulen Großkorbetha

Wie man Flugzeuge und Vögel voreinander schützen kann
Ayla Schaub (8. Klasse), Gerhart-Hauptmann-Gymnasium Wernigerode


Die Preisverleihung für die jungen Forscher wurde dann am Nachmittag vom Oberbürgermeister der Stadt Halle, Herrn Dr. Bernd Wiegand, persönlich vorgenommen und fand in würdigem Rahmen im Café der traditionsreichen Halloren Schokoladenfabrik Halle statt.

Ein Dank gilt allen  Schülern, Eltern und Betreuern für das Engagement bei der Erarbeitung ihrer Projekte in der Sparte Technik. Besonderer Dank und Anerkennung für die gelungene und reibungslose Veranstaltung gilt dem Organisationsteam von Jugend forscht, Frau Enzian und Herr Adler und allen Mitgestaltern, sowie den Sponsoren  aus Halle – dem Bildungswerk für Beruf und Gesellschaft gGmbH und der Halloren Schokoladenfabrik AG.

Dr.-Ing.  Bernd Schmidt
VDI-Vorstand Hallescher BV

und

Volker Torgau
VDI Hallescher BV

Beide Juroren beim Regionalwettbewerb Halle „Jugend forscht“ 2013