Die Kulturstiftung Hohenmölsen initiiert gemeinsam mit ihren Partner aus Lehre und Forschung, Wirtschaft und Kommunalpolitik seit 9 Jahren eine Sommerakademie, welche die soziale, ökonomische und ökologische Verantwortung des 21. Jahrhunderts thematisiert. Junge Menschen aus unterschiedlichen Disziplinen und verschiedenen Ländern werden in eine Region eingeladen, die stark von der Industrialisierung und deren Auswirkungen geprägt ist, um sie mit dem Braunkohlenbergbau, den Bergbaufolgelandschaften, den Siedlungsstrukturen und dem stetigen Wandel vertraut zu machen.
Mit der Sommerakademie wird angestrebt, junge Menschen für komplexe Lebenswelt zu sensibilisieren und zu ermutigen, die vielschichtigen Herausforderungen anzunehmen und über einen konstruktiven Disput nach gemeinsam getragenen Lösungen zu suchen.
In der Zeit vom 16.09.12 bis 21.09 2012 fand die 10. Sommerakademie unter dem Motto „Unser Leben mit der Kohle" statt.
Das Vorhandensein und Auffinden, Fördern und Veredeln von Rohstoffen war und ist die Voraussetzung für die Industrialisierung. Sie verändert fortwährend die wirtschaftliche Tätigkeit des Menschen und erfasst ihn in seinem sozialen und kulturellen Umfeld. Auch die Bewohner des Zeitz-Weißenfelser- Braunkohlenreviers sind von dieser Entwicklung geprägt. Generationen von Bergleuten, Ingenieuren, Techniker, Handwerker, Händler, Bauern Wissenschaftlern und Künstlern haben im Verlaufe mehrerer Jahrhunderte hier ihre Spuren hinterlassen. Sei es in Form von technischen Anlagen und Maschinen, in der Architektur und im Siedlungswesen oder bei der Gestaltung von Landschaften.
Einerseits sind Braunkohlenabbau und –veredlung die Basis für wirtschaftlichen Erfolg und Wohlstand. Anderseits verändert die Förderung der Braunkohle im Tagebau die Landschaft so radikal wie kaum eine andere Technologie. Nicht nur die Natur wird massiven Eingriffen unterworfen, sondern ganze Ortschaften und die dort lebenden Menschen müssen dem Bagger weichen. Derart tiefe Einschnitte in das Leben von Menschen laufen nicht ohne Konflikte ab, geraten doch die vertraute Lebensumwelt, Gewohnheiten und bedeutungsvolle Erinnerungen in Umbruch, erfahren eine neue Wertung.
An unterschiedlichen Orten wurde vor Ort erkundet, wie Regionen und verschiedene Akteure mit gesellschaftlichen, politischen, technischen oder anderen Entwicklungsprozessen umgehen, welche Strategien verfolgt werden, um den menschlichen Bedürfnissen nach wirtschaftlichem Wohlstand in einer lebenswerten Umwelt Rechnung zu tragen.
So besuchten wir gleich zum Wochenbeginn das Bergbauunternehmen MIBRAG mbH, deren Lagerstätten und Veredlungsanlagen. In den Gesprächsrunden mit den Geschäftsführern und Mitarbeitern drehte sich alles um den Rohstoff Kohle - von der Erkundung bis zur Verwertung. Am nächsten Tag folgten wir den Spuren der Braunkohle „die Zukunft von Gestern“ im Altenburg-Meuselwitzer Revier. Neben dem Leipziger Neuseenland, als eine Bergbaufolgelandschaft, gab es auch die Möglichkeit gewerbliche Nachnutzung des alten Industriestandorts in Espenhain zu besichtigen. Der Besuch des Kalksteintagebaus in Karsdorf stand ebenfalls auf dem Programm.
Das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung UFZ Leipzig-Halle bot uns einen Einblick in „20 Jahre UFZ – von der regionalen zur Internationalen integrative Umweltforschung“. Die Hochschule Merseburg stellte uns die Projekt „Chemie zum Anfassen“ und „Ibi –die stoffliche Verwertung der Braunkohle“ vor. „Zwischen Erbe und Zukunft“ führten wir im der Pfannerhall im Geiseltal anregende Gespräche mit den „Machern“ Vor-Ort.
Mit der Sommerakademie wird angestrebt, den Informations- und Erfahrungsaustausch in einem weiten Rahmen zu gewährleisten und dafür eine Kommunikationsplattform zu bieten. Es soll Wissen über die Lebens- und Arbeitsverhältnisse der Bevölkerung in den verschiedenen Bergbauregionen vermitteln werden, um damit ein besseres Verständnis der unterschiedlichen Chancen und Problemlagen zu erreichen. Die Sommerakademie ist eine Plattform für interessante und zukunftsorientierte Netzwerke. Es gilt die sich gegenseitig bereichernde, technische, wissenschaftliche, soziale und kulturelle Potenziale zu nutzen, um die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu meistern.
S. Meinhardt
Mit der Sommerakademie wird angestrebt, junge Menschen für komplexe Lebenswelt zu sensibilisieren und zu ermutigen, die vielschichtigen Herausforderungen anzunehmen und über einen konstruktiven Disput nach gemeinsam getragenen Lösungen zu suchen.
In der Zeit vom 16.09.12 bis 21.09 2012 fand die 10. Sommerakademie unter dem Motto „Unser Leben mit der Kohle" statt.
Das Vorhandensein und Auffinden, Fördern und Veredeln von Rohstoffen war und ist die Voraussetzung für die Industrialisierung. Sie verändert fortwährend die wirtschaftliche Tätigkeit des Menschen und erfasst ihn in seinem sozialen und kulturellen Umfeld. Auch die Bewohner des Zeitz-Weißenfelser- Braunkohlenreviers sind von dieser Entwicklung geprägt. Generationen von Bergleuten, Ingenieuren, Techniker, Handwerker, Händler, Bauern Wissenschaftlern und Künstlern haben im Verlaufe mehrerer Jahrhunderte hier ihre Spuren hinterlassen. Sei es in Form von technischen Anlagen und Maschinen, in der Architektur und im Siedlungswesen oder bei der Gestaltung von Landschaften.
Einerseits sind Braunkohlenabbau und –veredlung die Basis für wirtschaftlichen Erfolg und Wohlstand. Anderseits verändert die Förderung der Braunkohle im Tagebau die Landschaft so radikal wie kaum eine andere Technologie. Nicht nur die Natur wird massiven Eingriffen unterworfen, sondern ganze Ortschaften und die dort lebenden Menschen müssen dem Bagger weichen. Derart tiefe Einschnitte in das Leben von Menschen laufen nicht ohne Konflikte ab, geraten doch die vertraute Lebensumwelt, Gewohnheiten und bedeutungsvolle Erinnerungen in Umbruch, erfahren eine neue Wertung.
An unterschiedlichen Orten wurde vor Ort erkundet, wie Regionen und verschiedene Akteure mit gesellschaftlichen, politischen, technischen oder anderen Entwicklungsprozessen umgehen, welche Strategien verfolgt werden, um den menschlichen Bedürfnissen nach wirtschaftlichem Wohlstand in einer lebenswerten Umwelt Rechnung zu tragen.
So besuchten wir gleich zum Wochenbeginn das Bergbauunternehmen MIBRAG mbH, deren Lagerstätten und Veredlungsanlagen. In den Gesprächsrunden mit den Geschäftsführern und Mitarbeitern drehte sich alles um den Rohstoff Kohle - von der Erkundung bis zur Verwertung. Am nächsten Tag folgten wir den Spuren der Braunkohle „die Zukunft von Gestern“ im Altenburg-Meuselwitzer Revier. Neben dem Leipziger Neuseenland, als eine Bergbaufolgelandschaft, gab es auch die Möglichkeit gewerbliche Nachnutzung des alten Industriestandorts in Espenhain zu besichtigen. Der Besuch des Kalksteintagebaus in Karsdorf stand ebenfalls auf dem Programm.
Das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung UFZ Leipzig-Halle bot uns einen Einblick in „20 Jahre UFZ – von der regionalen zur Internationalen integrative Umweltforschung“. Die Hochschule Merseburg stellte uns die Projekt „Chemie zum Anfassen“ und „Ibi –die stoffliche Verwertung der Braunkohle“ vor. „Zwischen Erbe und Zukunft“ führten wir im der Pfannerhall im Geiseltal anregende Gespräche mit den „Machern“ Vor-Ort.
Mit der Sommerakademie wird angestrebt, den Informations- und Erfahrungsaustausch in einem weiten Rahmen zu gewährleisten und dafür eine Kommunikationsplattform zu bieten. Es soll Wissen über die Lebens- und Arbeitsverhältnisse der Bevölkerung in den verschiedenen Bergbauregionen vermitteln werden, um damit ein besseres Verständnis der unterschiedlichen Chancen und Problemlagen zu erreichen. Die Sommerakademie ist eine Plattform für interessante und zukunftsorientierte Netzwerke. Es gilt die sich gegenseitig bereichernde, technische, wissenschaftliche, soziale und kulturelle Potenziale zu nutzen, um die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu meistern.
S. Meinhardt
Ingpost, Ausgabe 4/2012, Oktober 2012