Das SalineTechnikum hat sich ein weiteres Mal als Anziehungspunkt für Kinder, Jugendliche, Pädagogen und Eltern erwiesen. In der Woche vom 18. bis 23. Juni 2012 strömten 1553 an Technik- und Naturwissenschaften Interessierte und Neugierige auf die Saline.

So strömten die Kinder täglich zum SalineTechnikum - hier  der morgendliche Sammelplatz vor dem Museum   Mythen aus Papier gestalten und dabei historisches über die Saale erfahren
So strömten die Kinder täglich zum SalineTechnikum - hier der morgendliche Sammelplatz vor dem Museum   Mythen aus Papier gestalten und dabei historisches über die Saale erfahren
   
Konzentriert wird an der Programmierung der CNS-Cutter-Maschine gearbeitet, um das windschnittigste Chassis für das Solarauto zu bauen.   Erst muss man wissen, wie eine Sedimentkernbohrung  ausgeführt wird, dann kann es losgehen.
Konzentriert wird an der Programmierung der CNS-Cutter-Maschine gearbeitet, um das windschnittigste Chassis für das Solarauto zu bauen. Erst muss man wissen, wie eine Sedimentkernbohrung ausgeführt wird, dann kann es losgehen.

Die 2. Saline-Sommerakademie präsentierte sich mit einem erweiterten Angebot gegenüber dem Vorjahr. Neben Technikprojekten gab es auch Angebote zu  naturwissenschaftlichen Themen. In Zusammenarbeit mit den wissenschaftlichen Einrichtungen der Region wie die Martin-Luther-Universität Halle, die Hochschule Merseburg, die Fraunhofer Institute für WM und CSP, das Helmholtz- Zentrum für Umweltforschung Halle sowie den Partnern aus der Wirtschaft und den Verbänden waren insgesamt 82 Projekte im Programmangebot. Die Schülerinnen und Schüler hatten die Wahl zwischen 50 thematisch verschiedenen Projekten. An der Programmgestaltung wirkten insgesamt 15 Partner mit.

Die Themen reichten vom Salz über erneuerbare Energien, Bauen und Statik bis hin zu Klimafragen, nachwachsenden Rohstoffen und Biodiversität.

Die Projekte waren für die unterschiedlichsten Zielgruppen ausgelegt. Für Kindergärten und Grundschulen sah das Programm Halbtagsprojekte vor, für die Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I Ganztagsprojekte. Ein Wochenprojekt für Erzieherinnen und Erzieher der Elementarbildung beschäftigte sich mit dem Thema Mechanik im Alltag. An 2 Tagen in der Woche konnten die pädagogischen Kräfte in der Arbeit mit je 30 Kindern Gelerntes erproben. Eine Gruppe von Techniklehrerinnen und – Lehrern machte sich fit im Umgang mit einer CNC-Cutter-Maschine und deren didaktische Einbindung in den Unterricht.

Den Abschluss der Woche bildete eine MINT-Berufs- und Studienorientierungs-Messe, die der Partner Arbeitsagentur Halle gestaltete.

Erfolgreiche Konstrukteurinnen beim Testen des Wasserrades Truck von innen- high-tec in der Automatisierungstechnik
Erfolgreiche Konstrukteurinnen beim Testen des Wasserrades   Truck von innen - High-tech in der Automatisierungstechnik
 
Das Konzept aller Projekte folgt den pädagogischen Prinzipien des ganzheitlichen Lernens, des Lernens durch Tun und Anschauung oder mit Pestalozzi gesprochen „Lernen mit Kopf, Herz und Hand“. So standen in den Projekten das „Sachen machen“ bzw. „Experimentieren“ im Mittelpunkt. Je nach Möglichkeiten und vom Thema abhängig konnten die Schülerinnen und Schüler ihre Produkte mit nach Hause nehmen. Dies ließ die Gesichter erstrahlen und voller Stolz auf das selbst Geschaffene blicken. So bauten die Schülerinnen und Schüler Solar angetriebene Fahrzeuge, Elektroflitzer, Wasserräder, Brücken, Masken vom Saalaffen, Aufwindtürme und Stromleitfähigkeitsprüfgeräte zum Mitnehmen. Eine Reihe von Projekten beschäftigte sich mit Untersuchungen an modernen Solarwerkstoffen, zu nachwachsenden Rohstoffen, an Solarzellen, am Rohstoff Salz, an historischen Bauwerken zwecks Aufdeckens alter Baugeheimnissen oder durch forensische Tests zum Aufspüren eines Mordfalles. Methoden des Entdeckens und Erforschens von  Klimaveränderungen lernten die Schülerinnen und Schüler auf einer echten Forschungs-Bohrplattform des Helmholtz-Zentrums durch Sedimentkernbohrungen im Flussbett der Saale kennen. In einem anderen Projekt arbeiteten die Schülerinnen und Schüler mit einer vom Helmholtz-Zentrum für die Schule entwickelten Software PPONAS, mit der sie die Veränderungen des Lebensraumes einzelner Tiere und Pflanzen in Mitteleuropa durch den Klimawandel simulieren und damit vorstellbar machen konnten oder beobachteten die unterschiedlichen Reaktionen der heimischen Baumarten Buche und Eiche auf den Klimawandel. Neben den sehr praktisch angelegten Projekten gab es noch die Möglichkeit, Vorlesungen zu besuchen. Gefragt waren Themen wie „Heroin und Haschisch- wie sie schaden, wie sie nützen“ oder „ Minimalflächen der Physik: von der Seifenblase zum Telefon- Netzwerk oder gibt es eckige Seifenblasen?“ von der Universität Halle.
 
Unter dem Motto „MINT hat Zukunft! Komm mach MINT! stand nicht nur die Messe am Sonnabend, sondern auch in der Woche das Perspektiven-Cafè - ohne Frauen fehlt der Technik was! An der MINT-Box, die eine ganze Woche im Siedehaus stand, konnte man seine Eignung für MINT-Berufe testen. Auf dem MINT-Parcour gleich am Eingang der Messe konnten die Besucher ihr räumliches Vorstellungsvermögen, ihre mathematische Kreativität oder technische Parameter elektrischer Schaltungen sowie der Photovoltaik testen. Der MINT-Parcour ist ein Gemeinschaftsprojekt des  BMBF und weiterer Partner, an dem auch der VDI mitwirkt. Er richtet sich vor allem an junge Frauen, um sie für technische Berufe zu gewinnen.
 
Neben den 15 Handwerksunternehmen und Unternehmen des Mittelstandes aus der Region, die ihre Stände zum Mitmachen gestaltet hatten, war der Future-Truck der Technischen Universität Chemnitz auf dem Hof der Saline nicht zu übersehen. Im Truck standen Stationen mit unterschiedlichen modernen automatischen Steuerungssystemen, die zum Ausprobieren einluden.

Blick in die Messehalle der regionalen Unternehmen   Was muss man können, um Autofachmann zu werden? Interessierte Jugendliche am Motorenstand
Blick in die Messehalle der regionalen Unternehmen   Was muss man können, um Autofachmann zu werden? Interessierte Jugendliche am Motorenstand
   
Tüfteln an einer Station im MINT-Parcour   Der Future-Truck bei der Abreise von der Saline
Tüfteln an einer Station im MINT-Parcour Der Future-Truck bei der Abreise von der Saline

Die zukünftigen kleinen Techniker und Ingenieure wurden am VDIni-Stand umworben. Der VDI Bezirksverein Halle kündigte die Gründung eines VDIni-Clubs für den 14.Juli 2012 an und verteilte schon kleine „give aways“ an die potentiellen Clubmitglieder.

An dem Messetag kamen 374 Besucher, groß und klein. Die Kleinen und auch Großen hatten viel Spaß mit den Flugmodellen aus Styropor. Es galt, den superleichten Flieger durch den Auftrieb mittels schräg geführter Pappfläche  möglichst lange in der Schwebe zu halten.

Die große Resonanz der 2. Saline-Sommerakademie hat gezeigt, dass der Bedarf an Bildungsangeboten für Technik- und Naturwissenschaften in der Region Halle groß ist und in Zusammenarbeit von Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und regionalen Einrichtungen ein attraktives Programm zustande kommen kann.

Die Schirmherrschaft über die Saline-Sommerakademie hatte wie im letzten Jahr die Oberbürgermeisterin von Halle, Frau Szabados. Sie begleitet die Entwicklung des SalineTechnikums mit großer Aufmerksamkeit und Wohlwollen.

Prof. Elke Hartmann
VDI Arbeitskreis Technik und Bildung

 

Ingpost, Ausgabe 3/2012, Juli 2012