Der US-amerikanische Chemiekonzern Dow und Mura Technology, ein britisches Recyclingunternehmen und Pionier im chemischen Recycling, werden ihre bestehende Zusammenarbeit zur Lösung des globalen Kunststoffabfall-Problems ausbauen. Mura plant den Bau einer neuen Anlage am Dow-Standort Böhlen - die jüngste in einer Reihe geplanter Anlagen in den USA und Europa, die das chemische Recycling von Kunststoffen rasch vorantreiben soll - und die erste an einem Dow-Standort.

 


  • Foto1Mura-webMinisterpräsident Kretschmer: „Großer Erfolg für den Industrie- und Innovationsstandort Sachsen.“
  • Anlage ist die größte ihrer Art in Europa und die erste in Deutschland
  • Gemeinsames Ziel von Dow und Mura ist es, bis 2030 mehrere Anlagen in den USA
  • und Europa mit einer Gesamtkapazität von 600 KT zu errichten
  • Lieferung von mehr nachhaltigen, recycelten Kunststoffen an internationale Markenhersteller weltweit
  • Einzigartiges Recyclingverfahren HydroPRS™ (Hydrothermal Plastics Recycling Solution) von Mura ermöglicht es, die meisten Arten von Kunststoffen umzuwandeln, die bisher als "nicht recycelbar" galten.
  • Wichtiger Meilenstein zur Schaffung einer Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe

Die neue Anlage von Mura in Böhlen, die bis 2025 in Betrieb gehen soll, könnte bei voller Auslastung eine Recyclingkapazität von etwa 120 Kilotonnen pro Jahr (KTA) bieten. Diese und die anderen geplanten Anlagen, die in Europa und den USA gebaut werden sollen, würden bis 2030 insgesamt 600 KTA an fortschrittlichen Recyclingkapazitäten schaffen - und Dow zum weltweit größten Verbraucher von Kreislaufmaterial für die Produktion von Polyethylen machen.

RenderingGeplanteMura-AnlageBohlen-web„Die Errichtung Europas größter Recyclinganlage in Böhlen ist ein großer Erfolg für den Industrie- und Innovationsstandort Sachsen. Dow und Mura werden mit ihrer Partnerschaft von Sachsen aus, einen wertvollen Beitrag für eine nachhaltige Welt leisten. Chemisches Recycling ist eine Schlüsseltechnologie auf dem Weg zu einer ressourcenschonenden und klimaneutralen Kreislaufwirtschaft. Die Kooperation von Dow und Mura schafft zukunftsfähige Arbeitsplätze, stärkt den traditionsreichen Industriestandort in Böhlen und unterstützt den Strukturwandel in der Region“, erklärt der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer heute vor internationalen Medienvertretern am Dow-Standort Böhlen.

Das chemische Recycling ist eine wichtige Ergänzung zum mechanischen Recycling, denn es schließt die Lücken, die das mechanische Recycling von Kunststoffen hinterlässt. Damit machen Dow und Mura bedeutende Fortschritte bei der Bekämpfung des Klimawandels und des Plastikmüll-Problems.

„Muras Standort in Böhlen wäre der größte seiner Art in Europa, der erste in Deutschland - und der erste in Co-Ansiedlung an einem etablierten Dow-Standort. Eine gemeinsame Ansiedlung in Böhlen würde die Kosten für die Skalierung der chemischen Recyclinganlage erheblich senken. Gleichzeitig reduziert der recycelte Rohstoff, der aus Plastikmüll gewonnen wird, unsere Abhängigkeit von neuen fossilen Rohstoffen und ermöglicht es, einen recycelten Kunststoff zu produzieren. Dieser wird vom globalen Marken stark nachgefragt, insbesondere für Verpackungen mit Lebensmittelkontakt und medizinischen Anwendungen”, erläutert Katja Wodjereck, Präsidentin von Dow Deutschland, Österreich und Schweiz im Rahmen des internationalen Media Events in Böhlen.

Darüber hinaus dürfte die Ansiedlung der Anlagen von Mura am Dow-Standort Böhlen die Kohlendioxidemissionen verringern, da der Transport minimiert wird und der Gasausstoß aus dem chemischen Recyclingprozess wieder in Kunststoffe umgewandelt werden kann. So wird sichergestellt, dass keine Nebenprodukte in den Abfall gelangen.

Bereits im vergangenen Jahr hatten Dow und Mura den Bau der ersten chemischen Recyclinganlage von Mura mit dem HydroPRS™-Verfahren im britischen Teesside mit einer Kapazität von 20.000 Tonnen pro Jahr bekannt gegeben. Diese soll 2023 in Betrieb gehen. Der Standort Böhlen würde mit 120 KT eine erheblich größere Kapazität für recycelte Plastikabfälle
ermöglichen und das Angebot an vollständig kreislauffähigen Rohstoffen für die Industrie deutlich erhöhen.

 

DOW-Schema

 

Oliver Borek, Chief Commercial Officer bei Mura Technology, sagte: "Die Bekämpfung der globalen Kunststoffkrise erfordert innovative Lösungen, die eine Kreislaufwirtschaft vorantreiben können. Die Partnerschaft zwischen Mura und Dow hat zum bisher größten Engagement in der Branche geführt und zeigt, wie dringend die Industrieführer skalierbare Lösungen wie HydroPRS™ einführen wollen, die die Kunststoffindustrie weltweit verändern werden. Dows Engagement für die Beschleunigung einer globalen Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe wird durch den Einsatz von HydroPRS™ in der neuesten Recyclinganlage in Deutschland veranschaulicht und es uns ermöglichen, die Recyclingkapazität drastisch zu erhöhen. Durch unsere Partnerschaft und die große globale Reichweite von Dow können wir das Tempo und den Umfang beschleunigen, in dem eine Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe weltweit Realität wird."

Das chemische Recyclingverfahren HydroPRS™ (Hydrothermal Plastics Recycling Solution) von Mura ist einzigartig. Es nutzt sogenannten überkritischen Dampf, um alle Arten von Kunststoffen, einschließlich flexibler und mehrschichtiger Kunststoffe, die bisher als "nicht recycelbar" galten, wieder in die ursprünglichen Öle und Chemikalien umzuwandeln, aus denen sie hergestellt wurden.

Entscheidend ist, dass dasselbe Material mit dem Verfahren von Mura wiederholt recycelt werden kann. Damit hat es das Potenzial, Einwegplastik zu eliminieren und zu verhindern, dass es auf Mülldeponien landet oder verbrannt wird. Das Verfahren hat auch Vorteile in Bezug auf den CO2-Ausstoß: Das chemische Recycling spart im Vergleich zur Verbrennung von Plastikabfällen etwa 1,5 Tonnen CO2 pro Tonne recycelten Kunststoffs ein und verringert zugleich die Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen.


DOWÜber Dow

Dow (NYSE: DOW) verbindet integrierte Produktionsanlagen, globale Reichweite, fokussierte Innovation und materialwissenschaftliche Expertise mit einer starken Marktposition und führenden ESG-Performance, um profitables Wachstum und eine nachhaltige Zukunft zu sichern. Das Unternehmen strebt danach, das innovativste, kundenorientierteste, inklusivste und nachhaltigste Material-Science-Unternehmen zu werden. Dow´s Portfolio aus Kunststoffen, industriellen Zwischenprodukten, Beschichtungen und Silikonen bietet Kunden in wachstumsstarken Branchen wie Verpackung, Infrastruktur, Mobilität und Konsumgütern ein breites Spektrum an differenzierten, wissenschaftsbasierten Produkten und Lösungen. Dow betreibt 104 Produktionsstandorte in 31 Ländern und beschäftigt rund 35.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weltweit.

Seit mehr als 60 Jahren ist Dow in der Produktion, in Forschung & Entwicklung sowie im Vertrieb in Deutschland tätig. Seitdem hat sich Deutschland für Dow zu einem der wichtigsten Produktionsstandorte und Absatzmärkte weltweit entwickelt. Heute beschäftigt das Unternehmen rund 3.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Produktionsanlagen, Vertriebsniederlassungen sowie Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen an 13 deutschen Standorten. 2021 erzielte Dow in Deutschland einen Jahresumsatz von 3,6 Mrd US-Dollar.

Referenzen zu „Dow“ oder dem „Unternehmen“ beziehen sich auf Dow Inc. und seine Tochtergesellschaften.

Weitere Informationen finden Sie auf www.dow.com/de-de oder auf Twitter: @Dow_de.


MURA-TechnologyÜber Mura Technology

Mura Technology hat es sich zur Aufgabe gemacht, die globale Plastikverschmutzung zu beseitigen und nachhaltige Gesellschaften zu schaffen. Wir leisten Pionierarbeit mit einer weltweit skalierbaren Technologie, um zu verhindern, dass jedes Jahr Millionen von Tonnen Plastik und CO2 in unsere natürliche Umwelt gelangen, und verwandeln eine 80 Milliarden Dollar schwere verlorene Ressource von Plastikabfällen in einen wertvollen globalen Rohstoff. Unsere Technologie ist in der Lage, sämtliche Kunststoffabfälle zu recyceln und die Zutaten für brandneue Produkte herzustellen, wodurch der Bedarf an neuen, aus fossilen Brennstoffen gewonnenen Kunststoffen verringert wird.

Wir arbeiten mit den größten globalen Marken zusammen, um weltweit zu skalieren und im nächsten Jahrzehnt eine nachhaltige Kunststoffwirtschaft zu schaffen. Unser Plan ist es, bis 2025 Kapazitäten für 1.000.000 Tonnen unststoffrecycling in Betrieb oder in der Entwicklung zu haben. Das Unternehmen hat seinen Sitz in London, UK.

Besuchen Sie http://www.muratechnology.com/


Dow Deutschland
Sandra Brückner