Alles begann vor 125 Jahren mit dem „American Dream“ von Herbert Henry Dow, der im US-amerikanischen Midland ein Unternehmen unter seinem Namen gründete. Aus dem Beginn im einstigen Holzschuppen zur Herstellung von Bleichmitteln ist mehr als ein Jahrhundert später ein globaler Konzern mit mehr als 100 Produktionsstandorten in 31 Ländern entstanden.
Rund 35.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entwickeln heute für Dow weltweit innovative Materialien für die Herausforderungen der Zukunft: erneuerbare Energien und CO2-Neutralität, Kreislaufwirtschaft und Recycling, nachhaltiges Bauen und Mobilität. Dabei hat sich das Unternehmen in seiner langen Geschichte immer wieder verändert, sich neuen Anforderungen angepasst und manchmal auch neu erfunden. Doch bis heute verbindet alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter immer noch die gleiche Idee des einstigen Unternehmensgründers: Gemeinsam streben sie stets nach besseren Lösungen.
Ein Rückblick auf die Anfangsjahre, wie Dow international gewachsen ist und welchen Herausforderungen sich das Unternehmen heute stellt.
Ein „American Dream“ beginnt 1897
Es beginnt vor 125 Jahren mit dem „American Dream“ in einem Holzschuppen in Midland, Michigan: Der 30-jährige Chemiker Herbert Henry Dow bastelt an einer Zelle zur Chlorgewinnung und gründet am 18. Mai 1897 die „Dow Chemical Company“. Im November desselben Jahres startet die Produktion von Chlor, das damals vorrangig als Bleichmittel benutzt wurde. Der Gründer Dow erkennt aber schon früh dessen vielfältiges Potenzial als Ausgangsstoff für unzählige Anwendungen. Deshalb ist die Erfolgsgeschichte des Unternehmens Dow bis heute untrennbar auch mit dem Element Chlor verbunden, zum Beispiel in den deutschen Werken Schkopau und Stade.
1940 – 1960: Fokus auf Kunststoffe und globales Wachstum
Kurz vor dem Zweiten Weltkrieg wird Dow 1937 das erste Mal an der New Yorker Börse gelistet und expandiert in den Folgejahren sowohl in den USA als auch international: Ab 1940 wird das Werk Freeport in Texas gebaut, heute eines der größten integrierten Chemiewerke weltweit, und 1942 gründet das Unternehmen den kanadischen Ableger Dow Chemical Canada. In der Nachkriegswirtschaft stieg die Bedeutung von Kunststoffen – ein Trend, auf den Dow voll setzte und in den Folgejahren zu einem der größten Kunststoffhersteller weltweit wuchs.
Das Raumfahrtzeitalter
Die 1960er-Jahre sind geprägt vom amerikanischen Raumfahrtprogramm und von dem Traum, Menschen ins Weltall zu bringen. Auf dem Weg dahin begleitet auch Dow. So besteht der Hitzeschild von Apollo 8 aus Dow-Epoxidharzen. Ein Jahr später schreibt das Unternehmen Dow Corning, damals ein Joint Venture von Dow, Geschichte mit, als der erste Mensch auf dem Mond Neil Armstrong seinen berühmten Fußabdruck auf dem Mond hinterlässt. Die Schuhsohlen bestehen aus Silikon des Unternehmens, ebenso wie Dichtungen, Schläuche oder Isolierungen des Mondlanders. Auch heute ist Silikon ein wichtiger Innovations- und Wachstumsmotor für Dow, als Produkt zum Beispiel in der Architektur, in Fahrzeugen oder in Konsumgütern.
Internationale Expansion der 1960er- bis 1980er-Jahre
Dow wächst und expandiert weltweit. Seit 1952 verkauft Dow seine Produkte in Europa von der Europazentrale im schweizerischen Horgen aus. Im April 1960 folgt das erste deutsche Verkaufsbüro in Frankfurt am Main. Die erste europäische Produktionsstätte wird 1961 in Terneuzen, Niederlande, übernommen. Sieben Jahre später geht im baden-württembergischen Greffern die erste deutsche Anlage in Betrieb, sie produziert Dämmstoffe für die Bauindustrie. 1972 folgt dann das Werk Stade in Norddeutschland, das verkehrsgünstig an der Elbe gelegen ist und sich schnell zu einem bedeutenden Dow-Standort in Europa entwickelt. Heute beschäftigt Dow rund 3.600 Mitarbeiter an 13 deutschen Standorten. Dazu gehören Produktionsanlagen, Vertriebsniederlassungen sowie Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen.
Übernahme der mitteldeutschen Standorte in den 1990er-Jahren
1995 übernimmt Dow die wirtschaftliche Verantwortung für die Werke in Böhlen und Schkopau sowie Anlagen in Leuna und die Kavernen in Teutschenthal – eines der größten Restrukturierungsprogramme in der chemischen Industrie beginnt. Bis 2000 werden die Werke komplett saniert: 15 neue Produktionsanlagen werden errichtet, neun modernisiert und über 60 veraltete Anlagen zurückgebaut. An den vier Standorten entwickelt Dow heute wegweisende Kunststoffe und Spezialchemikalien, zum Beispiel für Verpackungen, die Elektroindustrie, Hygieneprodukte oder Materialien für die Bauindustrie.
Imagine Better – Herausforderungen der Zukunft
Dow hat sich als Unternehmen immer wieder verändert, sich neuen Herausforderungen gestellt und angepasst: das Erfolgsrezept für seine 125-jährige Tradition – und für den Erfolg in der Zukunft. Bis 2050 will Dow weltweit klimaneutral sein, bereits bis 2035 sollen alle Dow-Produkte, die in Verpackungen eingesetzt werden, wiederverwertbar oder recycelbar sein. Als Mitinitiator der „Allianz gegen Plastikmüll in der Umwelt“ engagiert sich Dow dafür, Kunststoffabfälle zu minimieren. Viele Dow-Produkte ermöglichen erst die Nutzung erneuerbarer Energien, das Recycling von Matratzen oder E-Mobilität. Und auch an seinen Produktionsstandorten setzt das Unternehmen gezielt auf Ressourcenschonung, Energieeffizienz und Maßnahmen zur CO2-Reduzierung.
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