Um den Auszubildenden bei Dow in Mitteldeutschland modernste Anforderungen und Techniken vermitteln zu können, wurde im August im Planetarium Merseburg die erste komplett virtuelle Modellanlage vorgestellt. Sie wurde von Studierenden der Hochschule Merseburg programmiert und bildet das reale Modell im Technikum des Schkopauer Trainingszentrum nach. Zukünftig wird es in der Chemikanten-Ausbildung im Dow-Werk Böhlen eingesetzt.
Bei dem ersten virtuellen Modell handelt es sich um eine sogenannte Rektifikationsanlage, die vollständig für den virtuellen Raum programmiert wurde und nur mit einer VR-Brille „begehbar“ ist. Da sich im Ausbildungszentrum in Böhlen für eine reale Anlage kein Platz gefunden hätte, wurden vier Studierende der Hochschule Merseburg damit betraut, das komplexe Modell zu programmieren.
Vom Kleinen ins Große
„In unserem Technikum in Schkopau lernen die Azubis an den Modellanlagen im Kleinen vieles, was man über die großen Anlagen wissen muss. Sie erarbeiten sich dort das Handwerkszeug, das sie später brauchen“, erläutert Projektleiterin und Chemikanten-Ausbilderin Svenja Göthe. Die Rektifikationsanlage ist dabei eine von vier Modellanlagen und demonstriert, wie ein Stoffgemisch thermisch getrennt wird – ein wichtiges Prinzip bei chemischen Großanlagen. Diese Anlage wurde nun virtuell auch ins Ausbildungszentrum nach Böhlen geholt.
Das Projekt gehört zur Ausbildungs- und Digitalisierungsstrategie von Dow, die von Jana Beyer, Learning Manager, koordiniert wird: „Unsere Azubis können mit dem virtuellen Modell nicht nur die Abläufe und Prozesse sehr real veranschaulichen, sie erfahren gleichzeitig, wie heutzutage Anlagen geplant und auch erprobt werden, nämlich virtuell. Das ist moderne Ausbildung“, so Beyer. Neben den Übungen mit der VR-Brille, können die Azubis Gelerntes bei Besuchen im Technikum Schkopau auch an der realen Modellanlage ausprobieren.
Vorstellung im Planetarium Merseburg
Dow-Ausbildungsleiterin Ines Mayer unterstreicht die Bedeutung solcher Projekte für die Ausbildung: „Diese Art, Wissen zu vermitteln ist fester Bestandteil der Ausbildung und sorgt dafür, dass wir als Unternehmen attraktiv sind für die jetzigen und zukünftigen Azubis. Digitale Medien erleichtern ihnen das Lernen und unterstützen eine flexible Ausbildung. Diesen Weg wollen und müssen wir weitergehen.“
Vorgestellt wurde das virtuelle Modell im Planetarium in Merseburg, wo erst kürzlich die Technik umfassend modernisiert worden war, um genau solche virtuellen Modelle und ähnliche Präsentationen „wie in echt“ erlebbar zu machen. Möglich wurde dies auch durch eine Spende im Rahmen des Dow-Spendenprogramms „Wir für Hier“.
Das Projekt ist also eine Win-Win-Situation für alle – auch für die langjährigen Kooperationspartner Dow und die Hochschule Merseburg. Die vier Programmierer der virtuellen Anlage konnten wertvolle Praxis-Erfahrungen bei einem Unternehmen sammeln und ihr Know-how anwenden. Auch die anderen drei Anlagenteile des Technikums sollen auf Basis weiterer Kooperationen virtuell nachgebildet werden.