Foto (v.l.n.r.): Christoph March, Dietmar Bendix, Marcel Schmidt und Matthias Deus auf dem Hanffeld. Quelle: Rene Weimer

„Wir sehen eine Chance für den Hanf,“ sagte Matthias Deus Geschäftsführer der Stadtwerke Zeitz und ergänzte, „in unserem ersten Hanfprojekt in Kooperation mit der Hochschule Merseburg haben wir die Grundlagenuntersuchungen für Hanfprodukte als Energieträger gelegt. Nun würden wir gerne weiterarbeiten und auch eine Testanlage bauen.“


Matthias Deus sah sich dazu im Tagebau Profen bei MIBRAG um. Gemeinsam mit dem Projektverantwortlichen Christoph March (Stadtwerke Zeitz) und Professor Dietmar Bendix von der Hochschule Merseburg besichtigte er ein Hanffeld. Die GALA-MIBRAG-Service GmbH untersucht mit ihrem Feld die positiven Eigenschaften von Hanf für die Rekultivierung von Kippenflächen. Außerdem sind Hanfprodukte bereits jetzt vielzeitig einsetzbar z.B. für Dämmung, in der Bäckerei und bei der Herstellung von Kleidung.

Im ersten Projekt untersuchten die Stadtwerke gemeinsam mit der Hochschule Merseburg die Möglichkeit der Verwertung von Hanfabfallprodukten als Brennstoff in Kleinfeuerungsanlagen. Daraus ergaben sich vielversprechende Ansatzpunkte. Nun muss der Pelletierungsprozess ausgearbeitet und bestehende Verbrennungsanlagen auf Bedarfe des Energieträgers angepasst sowie optimiert werden. Außerdem soll es für den Prozess eine Zertifizierung geben. Christoph March von den Stadtwerken schätzt die Dauer des Folgeprojektes auf drei Jahre. Die Stadtwerke suchen deshalb gemeinsam mit der Hochschule nach entsprechenden Fördermittelmittelprogrammen. Die Projektkosten werden mit knapp 400.000 Euro veranschlagt. „Im Feldversuch möchten wir eine Testanlage auf Kloster Posa bauen. An diesem historischen Ort gibt es die Bereitschaft diesen Energieträger auszuprobieren. Wir wollen herausfinden, welche Kesseltypen geeignet sind und eine marktreife Anlage nach dem Probezeitraum haben,“ sagt Christoph March.

Professor Dietmar Bendix sieht in der Wiederetablierung von Hanf als Nutzpflanze eine Chance, im Rahmen des Strukturwandels neue lokale Wertschöpfungsketten zu initiieren. Dazu sind kleine fördermittelbasierte Projekte unabdingbar. „Die Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Zeitz in der ersten Studie war sehr gut. Insbesondere freue ich mich, dass die Stadtwerke auf diesem Gebiet weiter arbeiten wollen, um somit einen Baustein für neue Wertschöpfungsketten dem Gesamtsystem hinzuzufügen“

Die Zeitzer Stadtwerke geben bis Ende September 2020 die Projektskizze bei der Staatskanzlei ab. Wenn das Projekt eine Fortführung findet, kann vielleicht bereits im nächsten Jahr die Testanlage auf Kloster Posa errichtet werden.


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