Auf Einladung von Dr. Christof Günther, Geschäftsführer der InfraLeuna GmbH, nahm die Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel am 3. März 2016 am Festakt "100 Jahre Chemiestandort Leuna" im cCe Kulturhaus Leuna teil. Begleitet wurde sie von Dr. Reiner Haseloff, Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt. In ihrer Rede würdigte die Bundeskanzlerin die Geschichte des Chemiestandorts Leuna und den erfolgreichen Strukturwandel.
Christof Günther sagte dabei: "Ich freue mich sehr über die große Wertschätzung, die unser Chemiestandort durch den Besuch der Bundeskanzlerin und der mehr als 500 hochrangigen Gäste erfährt. Wir feiern heute jedoch nicht nur unsere 100-jährige Chemietradition. Zum Start in die nächsten 100 Jahre Chemie in Leuna sind wir voller Zuversicht. Mit modernen, leistungsfähigen Chemieunternehmen und der InfraLeuna als Betreiber einer äußerst wettbewerbsfähigen Infrastruktur ist der Chemiestandort hervorragend für die Zukunft gerüstet. Das rege Investitionsgeschehen im Jubiläumsjahr bei Unternehmen wie DOMO Caproleuna, LEUNA-Harze oder WEPA Leuna ist Beleg für die ausgezeichnete Wettbewerbsposition Leunas. Auch dies ist heute Grund zum Feiern."
Durch den erfolgreichen Strukturwandel des früheren Leuna-Kombinates entstand der größte zusammenhängende integrierte Chemiestandort in Deutschland, der heute rund 9.000 Menschen Arbeit gibt. Insgesamt wurden seit 1990 über 6 Milliarden Euro investiert. Mehr als 100 Unternehmen aus 10 Nationen arbeiten insbesondere im Verbund von Stoffströmen und Energien so eng zusammen, als handele es sich noch immer um ein einziges Unternehmen. Gerade vor dem Hintergrund der 100-jährigen Geschichte mutet dies fast wie ein Wunder an.
Der Ministerpräsident betonte in seinem Grußwort: "Leuna ist seit 100 Jahren der Inbegriff des mitteldeutschen Chemiestandorts. Hier werden auch heute wieder die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit eines hochmodernen Industriezweigs sichtbar. Die Geschichte von Leuna nach der Wiedervereinigung ist ein Glücksfall für Sachsen-Anhalt."
"Es war eine immense Herausforderung, Leuna als zukunftsträchtigen Chemiestandort zu erhalten. Für das gesamte mitteldeutsche Chemiedreieck bedeutete das eine der härtesten Phasen von Restrukturierung in der deutschen Industriegeschichte. Eine solche Herausforderung brauchte den gemeinsamen Einsatz und die enge Kooperation von Kanzleramt und Bundesregierung, der gesamten Politik und der Sozialpartner, auf der Verbandsebene wie vor Ort. Diese Bereitschaft zur Zusammenarbeit und dieses Bekenntnis zur gemeinsamen gesellschaftlichen, sozialen und ökonomischen Verantwortung waren die Voraussetzung, um diese Jahrhundertaufgabe überhaupt meistern zu können - auch dann nicht ohne große Härten, aber insgesamt erfolgreich.", so Michael Vassiliadis, Vorsitzender der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie.
Im Anschluss an den Festakt nutzte die Bundeskanzlerin die Gelegenheit zu einem Informationsbesuch bei InfraLeuna. Ein Ziel war die neue Zentralwarte. Die Betriebsanlagen zur Energie- und Wasserversorgung sowie zur Wasserentsorgung der InfraLeuna GmbH am Chemiestandort Leuna wurden bisher über mehrere dezentrale Leitwarten überwacht und gesteuert. In der neuen Zentralwarte wurden fünf Arbeitsplätze unter Berücksichtigung modernster leittechnischer und ergonomischer Gesichtspunkte neu gestaltet. Jetzt erfolgt die Steuerung der Betriebsanlage von einer zentralen Stelle aus. Mit dem Besuch der Kanzlerin wurde die Zentralwarte offiziell in Betrieb genommen.
Den Abschluss ihres Aufenthaltes in Leuna bildete der Besuch im Analytiklabor der InfraLeuna, wo die Kanzlerin mit der Laborleiterin Dr. Antje Mroczek ins Gespräch kam.
Leuna - Innovationskraft seit 100 Jahren - unter diesem Motto steht das Jubiläumsjahr und die InfraLeuna begeht ihr 20-jähriges Bestehen. Für Beide ein guter Grund zum Feiern, denn der Chemiestandort Leuna ist gut für die Zukunft positioniert. Die günstigen Rahmenbedingungen am Chemiestandort, insbesondere bei der Energieversorgung, führen zu Wachstum und einem regen Investitionsgeschehen. Derzeit investieren mehrere ansässige Firmen in Anlagenerweiterungen und neue Anlagen. Ebenso hat die InfraLeuna GmbH allein für das Jahr 2016 Investitionen in Höhe von 32 Millionen Euro eingeplant, um die Infrastruktur am Standort modernisieren und erweitern zu können. Aktuell werden damit rund 200 Millionen Euro am Chemiestandort Leuna investiert und damit auch Arbeitsplätze für die Region gesichert und neu geschaffen.
Im Jubiläumsjahr sind weitere Veranstaltungen geplant. Vom 23. - 28. Mai 2016 gibt es eine Festwoche mit zahlreichen Veranstaltungen. Am 3. September 2016 findet der 10. Tag der offenen Tür am Chemiestandort Leuna statt. Außerdem feiern der Landkreis Saalekreis den Kreisfamilientag in Leuna, die Stadt Leuna ihr Stadtfest und die Wohnungswirtschaft Leuna GmbH ihr Mieterfest auf dem Haupttorplatz.