InfraLeuna-Chef Christof Günther übernimmt Funktion von Matthias Gabriel (Bitterfeld)

Die mitteldeutsche energieintensive Industrie muss bei den Netznutzungsentgelten für die Stromnetze im bundesweiten Wettbewerb seit Jahren mit erheblichen Kostennachteilen leben. Diese Benachteiligung gelte es durch eine bundesweite Angleichung der Netznutzungsentgelte zu korrigieren. Das fordert der Geschäftsführer der InfraLeuna GmbH und neue Sprecher des Central European Chemical Network (CeChemNet), Christof Günther. CeChemNet

Als Beispiel führt er die Belastungen durch die so genannte Biogasumlage an. In Mitteldeutschland werde auf Grund der besonderen Struktur der Landwirtschaft mit ihren großen Flächen besonders viel Biogas erzeugt. Dies führe im nord-/ostdeutschen Erdgas-Marktgebiet (Gaspool) zu einer sehr hohen Biogasumlage. „Während in unserem Marktgebiet die Biogasumlage aktuell bei 0,75 Euro/kWh/h/a liegt, beträgt sie für den übrigen Teil Deutschlands nur ein Drittel dieses Betrages (0,26 Euro/kWh/h/a). „Diese Benachteiligung gilt es zügig durch eine bundesweite Angleichung der Biogasumlage zu korrigieren“, fordert Günther.
 
Der promovierte Betriebswirt und Ingenieur führt seit Juli 2012 die InfraLeuna GmbH. Allein der Chemiestandort Leuna verbraucht nach seinen Worten erheblich mehr Strom im Jahr wie die Einwohner der Städte Halle, Magdeburg und Dessau zusammen.

Auch als neuer CeChemNet-Sprecher verleiht er dieser Forderung Nachdruck. Diese Funktion hat er turnusgemäß von Matthias Gabriel, Geschäftsführer des P-D ChemiePark Bitterfeld Wolfen, übernommen. Dem vor fast elf Jahren gegründeten Netzwerk gehören in Sachsen-Anhalt der P-D ChemiePark Bitterfeld Wolfen sowie die weiteren Standortgesellschaften in Leuna (InfraLeuna), Schkopau/Böhlen (Dow Value Park), Zeitz (Infra Zeitz Servicegesellschaft) und BASF Schwarzheide in Brandenburg an. Komplettiert wird die Partnerschaft durch die Mitwirkung der Verbände der Nordostchemie sowie der halleschen isw Gesellschaft für wissenschaftliche Beratung und Dienstleistung mbH, die den Wandel dieser Branche wissenschaftlich begleitet. Die Grundidee von Chemieparks ist vor 20 Jahren in Sachsen-Anhalt entwickelt worden. Seit Mitte der 90er Jahre haben sich mehr als 600 Unternehmen auf den sechs Standorten angesiedelt. Investiert wurden fast 17 Milliarden Euro. Über 30 000 Arbeitsplätze sind entstanden. Die mitteldeutschen Chemiestandorte gelten heute als die flexibelsten und die modernsten der Welt.


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