Am 11. Oktober 2012 ging es um „weiche Standortfaktoren“
In diesem Jahr stand die Problematik der sogenannten „weichen Standortfaktoren“ zur Debatte. Am besten erklärt sich dieser Modebegriff der Wirtschaftswissenschaft durch sein Pendant: Harte Standortfaktoren sind gute Verkehrswege, Bodenschätze oder auch gut gefüllte Fördertöpfe. Also Faktoren, die sich direkt auf die Produktion auswirken. Dagegen wirken die weichen Standortfaktoren mittelbar. Durch ein gutes Bildungsangebot zieht eine Region fähige Fachkräfte an. Durch attraktive Wohnbedingungen oder Kulturangebote kann eine Region punkten. Oder auch durch Sozial- und Familienpolitik, die eine Teilnahme am Arbeitsleben erleichtert.
Dass hier der Saalekreis einiges zu bieten hat, sollte einerseits gezeigt werden – getreu dem Motto: Tue Gutes und rede darüber.
Aber es kann andererseits auch immer noch was verbessert werden. Und da wollte man nach Lösungen suchen.
Die Rednerliste versprach interessante Anregungen. Neben Landrat Frank Bannert, der die gute Entwicklung seines Kreises hervorhob, hatte man zu Plenarvorträgen gewonnen:
- Frau Petra Mackkroth, stellv. Abteilungsleiterin Familienpolitik im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend,
- Frau Dr. Barbara Kaaden, Bürgermeisterin der Stadt Merseburg,
- Herrn Michael Richter, Staatssekretar im Ministerium für
- Wissenschaft und Wirtschaft Sachsen-Anhalt,
- Herrn Professor Dr.-Ing. Jörg Kirbs, Rektor der Hochschule Merseburg,
- Herrn Dr. Christof Günther, Geschäftsführer der InfraLeuna GmbH und
- Frau Meyer, Geschäftsführerin des Saale-Unstrut-Tourismus e.V
Im Saalekreis wird dank des Lokalen Bündnisses für Familie eine Menge bei der Gestaltung weicher Standortfaktoren getan. So ist der Landkreis einer von fünf bundesweiten Modellstandorten, die das Bundesfamilienministerium ausgewählt hat, um beim Pilotprojekt „Kommunale Zeitpolitik“ mitzuarbeiten. Mit diesem Vorhaben soll unter anderem auch untersucht werden, wie es Unternehmen gelingt, Wirtschaftlichkeit und familienfreundliche Personalpolitik als „Unternehmensphilosophie“ zu gestalten. Auch die Arbeit der Verwaltungen spielt eine wichtige Rolle. Wenn es darum geht, Genehmigungsverfahren kompetent und schell zu bearbeiten, steht der Saalekreis ebenfalls auf einem Spitzenplatz.
„Wir wissen, dass diese Aspekte nicht nur für Investoren, sondern auch für hier ansässige Unternehmen von Bedeutung sind und wir wissen auch, dass sich hochqualifizierte Fach- und Führungskräfte nur dann als Mitarbeiter gewinnen lassen, wenn sie – und vor allem ihre Familien – die Region für lebens- und liebenswert halten“, sagte Frank Bannert.
Die vielfältigen Anregungen der Plenarvorträge wurden zum Abschluss der Konferenz in einer Podiumsdiskussion nochmals zusammengeführt, die unter der Moderation von Frau Dr. Kaaden einige der Vortragenden nochmals zu Wort kommen ließ. Aus dieser Diskussion können wir hier einen Einblick mit einem kleinen Video geben, das für die Sendung „Merseburg Report“ des OK Merseburg produziert wurde.
Dr. Gerhard Kämpfer (VDI)
Mitglied der Redaktion